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Nicht besser, aber selbstbewusster

Die US-Spielerinnen glauben an dritten Titel

  • Mark Wolter, Mönchengladbach
  • Lesedauer: 2 Min.

Es war mehr Erleichterung als Jubel. Statt den Einzug in das WM-Endspiel am Sonntag in Frankfurt am Main zu feiern, stimmten die US-Fußballerinnen nach dem 3:1-Halbfinalsieg im Borussia-Park etwas ungewohnt ein lautes Loblied auf den Gegner an. »Frankreich war das bessere Team – fußballerisch wohl das beste, gegen das wir bisher gespielt haben«, meinte Stürmerin Abby Wambach, und auch Trainerin Pia Sundhage lobte eher die Europäerinnen, denn ihr Team: »Die Französinnen waren einfach gut, aber ich bin stolz auf die Art und Weise, wie wir zurückgekommen sind.«

Über die Geschichte des Abends waren sich alle einig. Die Französinnen hatten einfallsreicher kombiniert und sich so mehr als doppelt so viele Torchancen erspielt, die US-Spielerinnen hatten den größeren Willen, ein ausgeprägteres Selbstbewusstsein und die nötige Kaltschnäuzigkeit im Abschluss. »Wir haben viel gelernt. Wenige Fehler von uns wurden gleich bestraft«, sagte Frankreichs Verteidigerin Laura Georges. »Aber wir nehmen für das Spiel um Platz drei und für die Zukunft auch mit, dass wir spielerisch mithalten können und zurecht bis ins Halbfinale gekommen sind.«

Nach der frühen US-Führung von Lauren Cheney konnten die Französinnen ihre lange Überlegenheit nur zum Ausgleich durch Sonia Bompastors zum Torschuss geratene Flanke nutzen. Dann kämpften sich die Nordamerikanerinnen zurück in die Partie – durch den richtigen Impuls von der Auswechselbank, den Trainerin Pia Sundhage ihren Assistenten zu Gute schrieb. »Ich habe keinen guten Job gemacht, aber sie hatten die richtige taktische und personelle Idee«, sagte die Schwedin und meinte die Einwechslung von Megan Rapinoe, die dem Angriff des US-Teams in den letzten zwanzig Minuten wieder Leben einhauchte. »Sie hat uns neuen Auftrieb und Mut gegeben«, meinte Spielführerin Christie Rampone.

»Unser Plus ist, dass wir bis zuletzt an uns glauben und Einwechslungen immer Verstärkungen sind«, meinte Wambach, die vom angefachten Offensivgeist profitierte und wieder zur Matchwinnerin wurde. Wie schon beim Krimi gegen Brasilien nutzte sie ihre wuchtige Sprungkraft und köpfte den Ball zum vorentscheidenden 2:1 ein, bevor die ebenfalls eingewechselte Alex Morgan nach einer Unachtsamkeit der französischen Deckung für den Endstand sorgte.

Trotz des schmeichelhaften Erfolgs sind sich die US-Fußballerinnen sicher, dass sie am Sonntag gegen die ebenso technisch starken Japanerinnen den dritten WM-Titel nach 1991 und 1999 feiern können. »Du brauchst alle Eigenschaften, um ein Turnier zu gewinnen. Wir haben das Herz und die Leidenschaft, die dich auch gegen ein fußballerisch besseres Team bestehen lässt«, meinte Wambach gewohnt selbstbewusst.

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