Juliane Schenk: »Fantastisch«

Badminton-WM: Berlinerin holt Bronze / Erst im Halbfinale gestoppt

  • Cai-Simon Preuten, SID
  • Lesedauer: 3 Min.

Als der Traum vom historischen Triumph geplatzt war, sackte Juliane Schenk in sich zusammen. Im Halbfinale der Badminton-WM in London hatte sich die Taiwanesin Cheng Shao-Chieh als eine zu hohe Hürde für die Vizeeuropameisterin erwiesen. Die Berlinerin unterlag der Weltranglistensiebenten 18:21 und 6:21 nach nur 33 Minuten und muss sich mit der Bronzemedaille trösten. Doch es ist das erste WM-Edelmetall ihrer Karriere. Noch nie hatten ein deutscher Spieler oder eine Spielerin das Endspiel einer WM erreicht. Damit bleibt es für den Deutschen Badminton-Verband bei der vierten Medaille in der WM-Geschichte. Zuvor hatten Huaiwen Xu (2005 und 2006) und Petra Overzier (2006) jeweils Bronze gewonnen.

Die Enttäuschung über die deutliche Niederlage hielt jedoch bei Juliane Schenk nicht lange an. »Ich muss stolz darauf sein, was in dieser Woche passiert ist. Bei einer WM eine Bronzemedaille zu gewinnen – das ist fantastisch«, sagte die 28-Jährige und richtete den Blick nach vorn: »Ich habe positive Erfahrungen für die Olympischen Spiele 2012 in London gesammelt. Das ist viel wert.«

Vor dem Halbfinale verbreitete Bundestrainer Jakob Høi grenzenlosen Optimismus: »Juliane gewinnt hier Gold.« Sie sei besser als Shao. Doch davon war in der Vorschlussrunde in der Wembley Arena kaum etwas zu sehen. Zwar führte die Weltranglistenneunte Schenk im ersten Durchgang mit 14:8, produzierte jedoch deutlich mehr Fehler als bei ihrem glänzenden Sieg im Viertelfinale gegen die Dänin Tine Baun (21:9, 21:11) und ließ sich das Spiel ihrer Gegnerin aufzwingen. »Da habe ich gespürt, dass sie das Spiel mehr und mehr an sich gerissen hat. Mir hat dagegen die Leichtigkeit gefehlt. Ich habe nur noch mitgespielt«, meinte Schenk später.

Die gebürtige Krefelderin, die für den deutschen Meister SG Empor Brandenburger Tor Berlin aufschlägt, wirkte nicht so spritzig wie im bisherigen Turnierverlauf und scheiterte mit den Angriffsversuchen immer wieder an der taiwanesischen Gummiwand. So geriet die Sportsoldatin der Bundeswehr im zweiten Satz schnell in Rückstand. »Ich bin im Laufe des Spiels immer ungeduldiger geworden und in ihre Konter reingelaufen«, gab Schenk selbstkritisch zu.

Damen-Einzel: Halbfinale: Cheng Shao-Chieh (Taiwan) - Schenk (Berlin) 21:18, 21:6, Wang Yihan (China) - Wang Xin (China) 21:14, 21:15. Finale: Wang Yihan - Cheng Shao-Chieh 21:15, 21:10. Ausgeschieden 2. Runde (32): Konon (Saarbrücken).

Herren-Einzel, Habfinale: Lee Chong-Wei (Malaysia) - Chen Jin (China) 21:13, 21:9, Lin Dan (China) - Peter Høeg Gade (Dänemark) 22:24, 21:7, 21:15. Finale: Lin Dan - Lee Chong-Wei 20:22, 21:14, 23:21. Ausgesch. 2. Runde (32): Zwiebler (Bonn), 1. Runde (64): Domke (Saarbrücken).

Herren-Doppel, Halbfinale: Ko Sung-Hyun/Yoo Yeon-Seong (Südkorea) - Mohammad Ahsan/Bona Septano (Indonesien) 21:19, 21:17, Cai Yun/Fu Haifeng (China) - Jung Jae-Sung/Lee Yong-Dae (Südkorea) 21:18, 21:14. Finale: Ko Sung-Hyun/Yoo Yeon-Seong - Cai Yun/Fu Haifeng nach Red. Ausgesch. 2. Rd. Kindervater/Schöttler (Bonn/Saarbrücken), 1. Rd. Fuchs/Roth (Saarbrücken/Rosenheim).

Damen-Doppel, Halbfinale: Wang Xiaoli/Yu Yang (China) - Miyuki Maeda/Satoko Suetsuna (Japan) 21:8, 21:15, Tian Qing/Zhao Yunlei (China) - Jwala Gutta/Ashwini Ponnappa (Indien) 21:14, 21:16. Finale: Wang Xiaoli/Yu Yang - Tian Qing/Zhao Yunlei 22:20, 21:11. Ausgesch. 2. Rd. Goliszewski/Nelte (Mülheim/Refrath), Marinello/Michels (Düren/Bonn).

Mixed, Halbfinale: Zhang Nan/Zhao Yunlei - Xu Chen/Ma Jin (alle China) 21:17/Aufgabe, Adcock/Bankier (Großbritannien) - Ahmad/Natsir (Indonesien) 21:16, 21:19. Finale: Zhang Nan/Zhao Yunlei - Adcock/Bankier (Großbritannien) nach Red. Ausgesch. Achtelfinale Fuchs/Michels (Saarbrücken/Bonn), 1. Rd. Schöttler/Marinello (Saarbrücken/Düren).

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