Aue läuft eigenen Ansprüchen hinterher
Erzgebirgler kommen beim blamablen 0:4 gegen 1860 München unter die Räder
Der FC Erzgebirge Aue sieht schon nach dem 4. Spieltag in der 2. Fußball-Bundesliga harten Wochen entgegen. Die Mannschaft von Trainer Rico Schmitt blamierte sich am Sonntag beim TSV 1860 München mit 0:4 (0:2) und kassierte die höchste Zweitliga-Schlappe seit dem 0:6 bei Energie Cottbus Ende November 2010.
Durch die zweite Saisonniederlage in Serie rutschte Aue in der Tabelle vorläufig auf den 13. Platz ab. Ein Doppelschlag von Daniel Halfar (10./45. Minute) und die Treffer von Benjamin Lauth (69.) sowie Manuel Schäffler (72.) sorgten für die bittere Pleite der Gäste. »Im Moment passen einige Dinge nicht. Die Ansprüche der Mannschaft selbst und die von außen sind vielleicht nach der guten vergangenen Saison zu hoch. Es ist eine völlig neue Situation jetzt für uns«, sagte der Trainer nach dem Spiel.
Schmitt hatte aus der 0:1-Heimniederlage gegen Karlsruhe personelle Konsequenzen gezogen und ließ Stürmer Ronny König sowie Rechtsverteidiger Pierre Le Beau auf der Bank. Für sie rückten Kevin Schlitte und Fabian Müller in die Startelf, Mike Könnecke spielte als einzige Spitze.
In der ersten Halbzeit mussten die Auer aber bereits nach zehn Minuten den ersten Nackenschlag verdauen. Halfar traf nach einer schnell ausgeführten Ecke zum 1:0 für die Münchner. Dabei dürfte Schmitt sich mächtig geärgert haben, denn genau die Kritikpunkte, die er in der vergangenen Woche angemahnt hatte, führten erneut zum Gegentreffer. Aue kam nicht in die Zweikämpfe, spielte ohne die nötige Aggressivität und schaute dem Torschützen in aller Ruhe zu.
Im Laufe der Halbzeit fanden die »Veilchen« ein wenig besser in die Partie, doch bis auf zwei Distanzschüsse von Marc Hensel konnten die Gäste keine Chancen verbuchen. Das rächte sich kurz vor der Pause, als Halfar zum Doppelschlag ausholte und in der 45. Minute mit einem Lupfer über Tormann Martin Männel auf 2:0 erhöhte.
Schmitt reagierte in der Pause und brachte mit Guido Kocer und Ronny König zwei frische Spieler. Die Auer zeigten mehr Defensivdrang, aber Lauth und Schäffler nutzten weitere eklatante Abwehrfehler der Gäste zum 0:3 und 0:4. Genug für die meisten Auer Fans: Sie verließen vorzeitig das Stadion. Ihre Reise hatte sich nicht gelohnt.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
