Endlich wieder ganz oben

Beachvolleyball: Julius Brink und Jonas Reckermann wollen nach dem EM-Erfolg auch bei Olympia eine Medaille

  • Michael Fox, dpa
  • Lesedauer: 2 Min.
Norwegen liegt den Beachvolleyballern Julius Brink und Jonas Reckermann. Nach dem WM-Titel 2009 gewannen sie dort nun auch EM-Gold. Die deutschen Duos holen insgesamt drei Medaillen, die Erwartungen des Verbandes werden »übererfüllt«.

Julius Brink fand es »einfach nur geil«. Erschöpft, aber überglücklich fiel er seinem Partner Jonas Reckermann nach dem entscheidenden Matchball zum Titelgewinn bei der Europameisterschaft im norwegischen Kristiansand in die Arme. Zwei Jahre nach ihrem großen Triumph bei der Weltmeisterschaft 2009 konnten die führenden deutschen »Beach-Boys« ihre bisherige EM-Pechsträhne beenden und sich erstmals den kontinentalen Pokal sichern. »Wir wollten alles geben, um den Titel zu holen. Wir sind hier hingefahren, um Europameister zu werden«, meinte Reckermann nach dem Coup im norwegischen Regen.

Brink/Reckermann behaupteten im ersten deutschen Männer-Finale bei Beachvolleyball-Europameisterschaften ihre nationale Ausnahmestellung und bezwangen ihre Berliner Kollegen Jonathan Erdmann und Kay Matysik nach hartem Kampf mit 2:0 (25:23, 21:19). »Wir haben endlich wieder einen ersten Platz geholt. Jeder Sportler will das«, sagte Brink.

Titelkämpfe in Norwegen scheinen dem deutschen Spitzenduo besonders zu liegen: 2009 wurden Brink und Reckermann in Stavanger Weltmeister, nun folgte zwei Jahre später in Kristiansand mit dem Europameistertitel der nächste große Titel. »Wir beantragen, dass die Olympischen Spiele 2012 noch nach Norwegen vergeben werden«, scherzte Brink. Eine Medaille bei den Sommerspielen im kommenden Jahr in London ist ihr großes Ziel.

Gold für Brink/Reckermann, Silber für Erdmann/Matysik und Bronze für die entthronten Titelverteidigerinnen Sara Goller und Laura Ludwig aus Berlin – die deutschen Beach-Asse räumten bei der EM groß ab. »Das Abschneiden ist ein Beweis dafür, dass Beachvolleyball in Deutschland auf Top-Niveau ist«, meinte Brink. »Mit drei Medaillen sind die Erwartungen des Verbandes übererfüllt«, erklärte Sportdirektor Günter Hamel vom Deutschen Volleyball-Verband (DVV).

Gegen Erdmann/Matysik hatten WM-Dritten dieses Jahres im Endspiel einige Probleme. Erst nach der Abwehr von drei Satzbällen konnten die Favoriten den ersten Durchgang für sich entscheiden. Auch im zweiten Satz erlahmte der Widerstand von Erdmann/Matysik nicht. »Es waren nur Nuancen, die entschieden haben«, zollte Brink den Gegnern Respekt, die sich trotz des knapp verpassten EM-Titels freuen konnten. »Wir haben Silber gewonnen und nicht Gold verloren«, betonte Erdmann nach dem größten gemeinsamen internationalen Erfolg.

Für Reckermann, der mit seinem früheren Spielpartner Markus Dieckmann schon zweimal EM-Gold geholt hatte, war es der insgesamt dritte EM-Titel. Brink, 2006 mit Christoph Dieckmann siegreich, machte seinen zweiten EM-Triumph perfekt. Gemeinsam hatte das Unternehmen EM für Brink/Reckermann bis Sonntag unter keinem guten Stern gestanden: Vor einem Jahr kam bei der Heim-EM schon im Achtelfinale das Aus, 2009 konnte Brink verletzt nicht zum Bronze-Spiel antreten.

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