Taschi sorgt für Erleichterung
Hockeyspielerinnen schaffen mit EM-Finaleinzug die Olympiaqualifikation
Als ihr die Chance zum goldenen Tor auf dem Silbertablett serviert wurde, ließ sich Natascha Keller nicht lange bitten. »Der muss jetzt rein, schoss es mir durch den Kopf«, schilderte die deutsche Hockey-Rekordnationalspielerin den Moment, als sie einen Abpraller neun Minuten vor Schluss mit trockenem Schuss zum 2:1 (1:1) gegen Spanien verwandelte. EM-Finale erreicht, Olympia-Ticket gesichert. Die Teamkolleginnen fielen ihr um den Hals, und für die 34-Jährige war es ein besonderer Augenblick: Mit ihrem 196. Länderspieltor schoss sie sich den Weg frei zu ihrer fünften Olympiateilnahme: Rekord für Hockeyspieler.
Die Verantwortlichen des klammen Deutschen Hockey-Bundes (DHB) durften aufatmen. Da nun beide Teams den Olympiastartplatz sicher haben, was DHB-Chef Stephan Abel »überlebensnotwendig« nannte, ist auch die Spitzenförderung gesichert. »Je höher man die Zielvereinbarungen ansetzt, desto höher sind die Zahlungen«, erklärte Trainer Michael Behrmann. »Unsere lautet: Zwei Olympiamedaillen, am besten eine in Gold.« In Athen 2004 gab es Gold (Frauen) und Bronze (Männer), in Peking 2008 gewannen die Männer Gold.
»Nun ist ein geregelter Ligaspielbetrieb und eine gute Vorbereitung auf Olympia möglich«, betonte Behrmann. Das ist vor allem Keller zu verdanken, die im entscheidenden Moment Ruhe bewahrte. »Taschi trifft derzeit immer die richtigen Entscheidungen«, sagte Spielführerin Fanny Rinne nach dem Halbfinale in Mönchengladbach.
Bis Olympia möchte Keller, die in Kürze ihr 400. Länderspiel bestreitet, weitermachen: »In London möchte ich noch mal richtig angreifen und der Mannschaft helfen – so wie heute.«
Frauen Halbfinale
Niederlande - England 2:0 (1:0)
Spanien - Deutschland 1:2 (1:1)
Finale Sa. 15.00
Männer Halbfinale
Niederlande - England n. Red.
Spanien - Deutschland n. Red.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!