Vorwürfe gegen die Regierung Sudans

Bericht: Luftwaffe bombardiert Dörfer

  • Lesedauer: 1 Min.
Sudans Luftwaffe bombardiert offenbar weiterhin Dörfer in den Nuba-Bergen in der Region Süd-Kordofan.

Nairobi (epd/ND). In einem gemeinsamen Bericht werfen die Organisationen Amnesty International und Human Rights Watch der Regierung von Präsident Omar al-Baschir vor, in den Nuba-Bergen »rücksichtslos zivile Ziele zu bombardieren«. Allein in diesem Monat habe das sudanesische Militär mindestens 26 Zivilisten getötet, hieß es in einem am Dienstag veröffentlichten Report. Bedeutend mehr Menschen seien verletzt worden. Vor etwa einer Woche hatte die Regierung einen Waffenstillstand für die Region verkündet.

Die Regierung wies derweil die Vorwürfe zurück. Laut BBC erklärte sie, die Luftwaffe bombardiere ausschließlich militärische Ziele. Doch nach Aussagen von Mitarbeitern der beiden Menschenrechtsgruppen, die in die Nuba-Berge gereist waren und nach eigenen Angaben Bombardements sahen, waren in der Nähe keinerlei militärische Ziele. Seit Juni sind dem Bericht zufolge 150 000 Menschen aus ihren Dörfern in den Nuba-Bergen geflohen. Viele verstecken sich seitdem in Höhlen oder verlassenen Dörfern. Doch auch Rebellengruppen und diverse Milizen sind demnach für schwere Menschenrechtsverletzungen verantwortlich.

Amnesty und Human Rights Watch werfen der sudanesischen Regierung zudem vor, humanitäre Helfer in der Region zu behindern. Die Regierung verweigert allen Organisationen außer dem sudanesischen Roten Halbmond den Zugang zu den Nuba-Bergen.

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