Griechenlands Linke verlor ihren Nestor
Leonidas Kyrkos in Athen beigesetzt
Der gebürtige Kreter Leonidas Kyrkos hatte sich 1941 dem Widerstandskampf gegen die deutschen Besatzer angeschlossen. Verhaftet und zum Tode verurteilt wurde der Kommunist aber erst im Bürgerkrieg nach der Befreiung 1944. Internationaler Protest verhinderte seine Erschießung im September 1949, entlassen wurde er 1953.
Zunächst als Journalist und Chefredakteur der Zeitung »Avgi« tätig, wurde Kyrkos 1961 erstmals ins griechische Parlament gewählt. Die Spaltung der Kommunistischen Partei (KKE) 1968 sah ihn auf der Seite der »Reformer«, die ihn zum Generalsekretär der neuen KKE (Inland) wählten. Während der Militärdiktatur (1967-74) verbrachte der Politiker jedoch abermals fünf Jahre im Gefängnis. Nach dem Fall der Junta wurde er wiederholt zum Abgeordneten des nationalen und des Europäischen Parlaments gewählt. Gemeinsam mit Harilaos Florakis gründete Kyrkos 1989 das Bündnis Synaspismos, das die Spaltung der Linken zeitweilig überwand, bevor sich die KKE 1991 wieder davon trennte. Viele griechische Politiker würdigten den jetzt Verstorbenen. Premier Giorgos Papandreou nannte ihn eine hervorragende Persönlichkeit der Linken, den »Visionär eines vereinigten, fortschrittlichen und sozial gerechten Europas«. d-dp
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.