Türkei: Geleit für Schiffe nach Gaza

Premier Erdogan heizt Streit mit Israel an

  • Lesedauer: 2 Min.

Istanbul/Tel Aviv (dpa/ND). Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan droht Israel im Streit um die Gaza-Hilfsflotte nun mit einem Einsatz der Marine. Künftig würden türkische Hilfslieferungen in das Palästinensergebiet unter den Schutz von Kriegsschiffen gestellt, sagte er dem Sender Al-Dschasira. »Wir haben humanitäre Hilfe, die dorthin geschickt werden soll. Und unsere humanitäre Hilfe wird nicht mehr angegriffen, wie es bei der ›Mavi Marmara‹ geschehen ist«, so Erdogan. Er bezog sich dabei auf den israelischen Militäreinsatz gegen das türkische Gaza-Hilfsschiff »Mavi Marmara«, bei dem 2010 neun türkische Aktivisten getötet worden waren. Die Türkei werde die internationalen Gewässer genau beobachten. Der Regierungschef sagte weiter, man habe außerdem Schritte unternommen, um eine einseitige Ausbeutung der Ressourcen im östlichen Mittelmeer durch Israel zu unterbinden.

Offiziell wollte das Außenministerium in Jerusalem Erdogans Äußerungen nicht kommentieren. Unter der Überschrift »Israel wird Türkei ›bestrafen‹«, schrieb die Zeitung »Jediot Achronot« unter Berufung auf Informationen aus dem Ministerium, Minister Avigdor Lieberman erwäge Treffen mit der armenischen Lobby in den USA. Dabei könne es darum gehen, wie Israel das Bestreben der Armenier unterstützen könne, den Tod von 1,5 Millionen Armeniern unter dem Osmanischen Reich während des Ersten Weltkriegs zum Völkermord erklären zu lassen.

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