Wann sind Kinder hochbegabt?
Schule
Grund dafür ist, dass man diese Diagnose in dem frühen Alter im Regelfall noch nicht stellen kann, weil der IQ mit drei Jahren noch nicht stabil ist. Alles ist im Fluss, unzählige Nervenzellen entstehen, vernetzen sich, andere Verbindungen werden wieder gekappt. Relativ stabil ist der Wert mit frühestens fünf Jahren – und erst mit zwölf Jahren finden kaum noch größere Veränderungen im IQ statt.
Auch die vielen Mythen, die sich bei uns um den Begriff Hochbegabung ranken – etwa: hochbegabte Kinder sind verhaltensauffällig, schnell gelangweilt und brauchen weniger Schlaf –, seien »Unsinn«, so der Marburger Entwicklungspsychologe Prof. Detlef H. Rost. »Kinder mit sehr hohem IQ verhalten sich nicht deutlich anders als Kinder mit durchschnittlicher Intelligenz.« Prof. Rost warnt davor, zu ehrgeizig zu sein: »Sie brauchen als Dreijährige keinen Englisch- oder Italienischunterricht. Diese verschulte Art der Förderung im Kleinkind- und Kindergartenalter nützt nichts, sie schadet eher. Was die Kinder brauchen, sind viele Anlässe, um mit Erwachsenen zu reden. Und eine Umwelt voller Anregungen, die ihre Neugier stimuliert und die sie erforschen können.«
Und was das Dino- oder Auto-Spezialwissen betrifft: Gerade kleine Kinder neigen dazu, sich intensiv mit einem Thema zu beschäftigen und werden schnell Experten – eine Hochbegabung brauchen sie dazu nicht.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.