Razzien in Stuttgart wegen Anti-Nazi-Protest in Dresden
Sächsische SOKO an Hausdurchsuchungen beteiligt
Berlin/Stuttgart (ND). In Stuttgart wurden gestern um 6 Uhr die Wohnsitze von vier AntifaschistInnen von Vertretern des baden-württembergischen LKA, der Dresdner Staatsanwaltschaft, der Dresdner SOKO 19/2 und dem Stuttgarter BFE aufgesucht. Darüber informierte die Antifaschistische Aktion (Aufbau) Stuttgart in einer Pressemitteilung. Den Bewohnern wird demnach vorgeworfen, an den antifaschistischen Protesten gegen den Naziaufmarsch am 19. Februar 2011 in Dresden beteiligt gewesen zu sein.
Im Rahmen der Durchsuchungsaktionen sei die Polizei vermummt und mit gezogenen Waffen unter anderem in die Wohnung von Unbeteiligten gestürmt und habe den Wohnsitz einer Betroffenen durchsucht, ohne dass diese oder Bekannte dabei gewesen seien. »Zwei Antifaschisten wurden in den Morgenstunden für Verhöre auf der Arbeit und in der Schule aufgesucht, einer Antifaschistin wurde nach Festnahme, Verhör und erkennungsdienstlicher Behandlung unverzüglich eine DNA-Probe entnommen«, heißt es weiter.
Hannah Stein, die Pressesprecherin der Antifaschistischen Aktion (Aufbau) Stuttgart, erklärt dazu: »Was uns heute präsentiert wurde, war in jeder Hinsicht unverhältnismäßig. Jugendliche aus der Schule und Arbeit zu zerren, ihnen vermummt geladene Waffen vor den Kopf zu halten und DNA-Proben zu entnehmen, ist ein klarer Versuch der Einschüchterung.« Die Proteste in Dresden seien legitim und hinsichtlich der bedrohlich anwachsenden Nazibewegung unbedingt notwendig. »Es hat wieder einmal nur wenige getroffen – dennoch gilt es nun, zusammenzuhalten!«
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