Werbung

Klassenkampf in Wall Street

Kommentar von Olaf Standke

  • Lesedauer: 1 Min.
Am Anfang wurden sie meist noch belächelt, die jungen Leute, die den Klassenkampf in die Wall Street brachten. Zwei Wochen und 700 Verhaftete später ist ihnen die landesweite Aufmerksamkeit gewiss. Am Wochenende legten sie die Brooklyn Bridge in New York stundenlang lahm und protestierten gegen die hohe Arbeitslosigkeit und die Milliardenhilfen für jene Banken, die die Finanzkrise erst verursacht haben. Selbst ihre Enteignung wird gefordert. Inzwischen schicken Fernsehstationen Übertragungswagen, Prominente wie die Schauspielerin Susan Sarandon oder der Filmemacher Michael Moore solidarisieren sich, und so mancher fühlt sich an den Kairoer Tahrir-Platz erinnert.

Nun stehen die USA nicht vor einem Umsturz, aber die Unzufriedenheit mit einem als ungerecht und unverantwortlich kritisierten System wächst. Auch in Boston, Los Angeles, Chicago und anderen Städten gab es Protestaktionen, Gewerkschaften wollen sich in dieser Woche anschließen. Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz sprach im New Yorker Lager der Aktivisten vom »Krieg gegen die Mittelklasse« in den USA und forderte ein faires Steuersystem, das die Reichen und die Banken in »Gottes eigenem Land« nicht mehr bevorzugt. Auch jenseits des auf über 46 Millionen Bürger angewachsenen Heeres der offiziell Armen geht längst die Sorge vorm sozialen Abstieg um. Und Stiglitz weitet den Blick auf gesamtgesellschaftliche Zusammenhänge, wenn er dazu aufruft, endlich »unsere Demokratie zu demokratisieren«.
Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -