Hansa ist gut genug für Liga zwei
Rostocks Manager Stefan Beinlich hofft auf Mintal und will noch einen Stürmer holen
ND: Herr Beinlich, seit Wochen wartet Hansa darauf, dass Sturmneuzugang und Hoffnungsträger Marek Mintal endlich für mehr Torgefahr sorgen kann. Wie stehen die Chancen, dass der ehemalige Torschützenkönig der Fußball-Bundesliga heute gegen Cottbus mit von der Partie ist?
Beinlich: 50:50, vielleicht sogar 60:40. Er trainiert seit zwei Wochen und hat gestern dem Trainer sein Okay gegeben, dass er zu 100 Prozent fit ist. Er soll definitiv im Kader sein, wenn nichts Außergewöhnliches passiert, und ob er auf der Bank sitzt oder von Anfang an spielt, wird kurzfristig entschieden.
Wie viel Hoffnung haben Sie, dass Mintal der Mannschaft gleich Auftrieb geben kann?
Unsere größte Hoffnung ist, dass wir das Spiel heute gewinnen, ob mit oder ohne Marek. Schön ist aber, dass er dabei ist. Das war in den letzten 14 Tagen schon gut zu sehen. Er ist ein sehr positiv denkender Mensch und kann in seinem etwas älteren Fußballeralter mit seinen Erfahrungen der jungen Mannschaft natürlich helfen - ob nun auf oder neben dem Platz.
Ist die mit bisher sieben Saisontoren harmlose Offensive der einzige Grund, dass es bei Hansa noch nicht rund läuft?
Klar, wir haben zu wenig Punkte und viel zu wenig Tore geschossen, das ist richtig. Wenn man sich aber die Leistungen in den einzelnen Spielen anschaut, sieht man, dass die Mannschaft die Qualität hat, unser Saisonziel Klassenerhalt zu erfüllen.
Denken Sie trotzdem über Verstärkungen im Winter nach?
Zuerst machen wir uns nur darüber Gedanken, wie wir die Spiele gewinnen. Als zweites dann aber natürlich auch darüber, ob wir noch einen Stürmer holen.
Gibt die wirtschaftliche Situation denn Neuverpflichtungen her?
Daran arbeiten wir zeitgleich: Aus sportlicher Sicht versuchen wir, den Spieler zu finden, der uns direkt weiterhilft. Also keinen Perspektivspieler, sondern einen, der im Januar dazustößt und sofort einschlägt. Und wir arbeiten daran, finanzielle Möglichkeiten zu schaffen, diesen Spieler zu holen.
Wie schwierig gestaltet sich Ihr Job, den Verein wieder zurück nach oben zu führen?
Es ist ein absoluter Superjob. Es gibt nur einen schöneren, der des Fußballprofis, und den hatte ich schon. Natürlich ist jetzt eine Situation, die mit dem vergangenen Ausnahmejahr ohne Krise nicht zu vergleichen ist. Deswegen hält sich die Freude, was die Ergebnisse angeht, in Grenzen. Aber an der Gesamtsituation des Jobs und des Vereins ändert das nichts. Es macht mir einen Riesenspaß.
Wie muss die Mannschaft heute gegen Energie auftreten, damit auch das Ergebnis stimmt?
Wir müssen die vom Trainer geforderten 120, 130 Prozent abrufen und wie im Heimspiel gegen 1860 München (2:0 d. Red.) genauso kampfstark und aggressiv nach vorne spielen.
Wo liegen die Schwächen bei den zuletzt unkonstanten Cottbusern?
Jeder hat seine kleinen Schwachpunkte, auch Cottbus. Aber die verrate ich nur unseren Spielern.
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