- Kommentare
- Meine Sicht
Betonköpfe
Martin Kröger zu den Koalitionsverhandlungen
»Ja, dann wird wieder in die Hände gespuckt, wir steigern das Bruttosozialprodukt, ja, ja, ja, jetzt wird wieder in die Hände gespuckt.« Wie im Hit der Band »Geier Sturzflug« aus den 80er Jahren besungen, klingen auch die jüngsten Vereinbarungen aus den Koalitionsverhandlungen von SPD und CDU zur Wirtschaft. Das simple Konzept: Wachstum generieren. Koste es, was es wolle. Dann wird schon alles gut. 80er Jahre mäßig eben.
Da passt es ins Bild, dass sich die Köpfe von Sozialdemokraten und Union vor allem bei einem Thema einig sind: Beton. Der soll nämlich künftig reichlich fließen. Schnellstmöglich auf der Verlängerung der A 100; auf den Spreebrachen; beim Bau der Tangentialverbindung Ost. Beim Großflughafen sowieso.
Weit weniger beweglich - wie für Betonköpfe üblich - zeigten sich die Koalitionäre indes beim Thema Soziales. Da wurden die relevanten Punkte auf die Schlussrunde der Verhandlungen vertagt: Auf eine Erhöhung des läppischen Mindestlohns von 7,50 auf 8,50 Euro im Vergabegesetz konnte man sich nicht verständigen.
Ziemlich unkonkret überdies das rot-schwarze Ziel, die Zahl der Transferempfänger in Berlin in den nächsten fünf Jahren um 30 000 abzusenken. Oder sollen die etwa alle am Betonmischer stehen?
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.