Pipeline Keystone XL gestoppt
Umweltbedenken zwingen das Vorhaben in die Knie
Washington (AFP/nd). Die USA haben die Entscheidung über den Bau einer umstrittenen Pipeline nach Kanada verschoben und prüfen nun mögliche alternative Strecken. Grund seien Sorgen um ein sensibles Ökosystem in der Region Sand Hills im US-Bundesstaat Nebraska, teilte das US-Außenministerium am Donnerstag mit. Dort gebe es empfindliche Feuchtbiotope, vielerorts befinde sich der Grundwasserspiegel sehr nahe der Erdoberfläche. Die ursprünglich für Ende dieses Jahres erwartete Entscheidung über den Bau der Leitung Keystone XL soll nun erst 2013 fallen - und damit nach den US-Präsidentschaftswahlen.
Umweltschützer laufen seit langem Sturm gegen die geplante 2700 Kilometer lange Pipeline, die von der kanadischen Provinz Alberta bis an den Golf von Mexiko im Süden der USA führen soll. Das Milliardenprojekt ist insbesondere deswegen umstritten, weil mit der Pipeline in Kanada aus Ölsand gewonnenes Öl transportiert werden soll. Diese Form der Ölgewinnung ist besonders energieaufwendig.
US-Präsident Barack Obama erklärte, die Entscheidung zum Bau der Pipeline könne Gesundheit und Sicherheit der US-Bürger und der Natur beeinflussen, deswegen müssten alle offenen Fragen sorgfältig beantwortet werden. Kanadas Regierungschef Stephen Harper zeigte sich »enttäuscht« über die Verschiebung der Entscheidung. Die Pipeline schaffe Tausende Arbeitsplätze und führe in beiden Ländern zu einem Wirtschaftswachstum in Größenordnungen von Milliarden Dollar.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.