Knaller ohne Vorgeplänkel

Im Spitzenspiel der Bundesliga wollen die Bayern sich bei Meister Dortmund revanchieren

  • Klaus Bergmann und Heinz Büse, dpa
  • Lesedauer: 2 Min.

Bei Uli Hoeneß löst jener desaströse Fußballabend auch neun Monate später immer noch Bauchschmerzen aus. Mit 3:1 düpierte das junge Dortmunder Meister-Ensemble am 26. Februar »seinen« FC Bayern in der eigenen Arena - und der auf der Tribüne fürchterlich leidende Vereinspräsident konnte nach der sportlichen Demütigung den seinerzeit um 16 Punkte enteilten BVB anschließend nur noch mit dem Fernglas in der Tabelle erspähen.

»Die Niederlage hat mir unheimlich gestunken, weil ich vorher ziemlich das Maul aufgerissen hatte«, sagte Hoeneß vor der erhofften Revanche im heutigen Spitzenspiel der Bundesliga. »Wir sind dann ziemlich sang- und klanglos untergegangen. Da gehe ich mal davon aus, dass das dieses Jahr so nicht passieren wird.«

Hoffnung machte Hoeneß am Freitag Jupp Heynckes. »Dortmund hat in der letzten Saison super gespielt und dominiert, aber in dieser Saison ist der FC Bayern eine andere Mannschaft«, sagte der Bayern-Trainer und erwartet einen »richtigen Knaller«.

Neun Monate nach dem vom BVB ausgelösten Erdbeben in München sind die früheren Kräfteverhältnisse wieder hergestellt. »Wir wollen unsere Chance nutzen und auf acht Punkte davonziehen«, kündigte Bayern-Kapitän Philipp Lahm an. »Bislang sind die Bayern sehr dominant. Aber sie haben auch noch nicht gegen uns gespielt«, konterte Meistercoach Jürgen Klopp.

Dennoch hielten sich beide Seiten beim verbalen Vorgeplänkel eher zurück - zu groß ist der gegenseitige Respekt und die Fallhöhe bei zu vorlauten Sprüchen. »Wir werden einen Teufel tun und nun irgendwelche Parolen raushauen, um die Stimmung anzuheizen«, betonte Klopp. Er weiß, wie schwer es für seine Spieler wird, den letzten 3:1-Coup zu wiederholen: »Es gibt keine Mannschaft auf der Welt, die nach München fährt und sich denkt, diese drei Punkte haben wir im Sack.«

Zumal die Allianz Arena wieder eine Festung der Bayern ist. Seit dem 0:1-Fehlstart gegen Mönchengladbach legte der deutsche Rekordchampion fünf Gala-Heimsiege mit 23:0 Toren hin. Das verschafft eine breite Brust: »Wir fürchten uns nicht. Ich bin überzeugt, dass wir gewinnen, wenn wir an unser Maximum gehen«, erklärte Torjäger Mario Gomez.

Aber auch der BVB hatte vor der Länderspielpause mit 16 Punkten und 19:3 Toren aus den letzten sechs Spielen zur Klasse des Meisterjahres zurückgefunden. »Wenn wir merken, dass was drin ist, werden wir voll auf Sieg spielen«, kündigte Nationalspieler Mats Hummels an.

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