Klimaerwärmung hat sich beschleunigt
Germanwatch: Erhöhtes Risiko für Extremwetter
Durban (AFP/nd). Seit 1997 sind die 13 wärmsten Jahre seit Beginn der weltweiten Wetteraufzeichnungen im Jahr 1850 registriert worden, teilte die UN-Wetterorganisation (WMO) am Dienstag im südafrikanischen Durban mit. Dort nehmen derzeit Vertreter von mehr als 190 Staaten an einer Klimakonferenz der Vereinten Nationen teil.
Im vergangenen Jahrzehnt lag die durch᠆schnittliche Temperatur demnach weltweit um 0,46 Grad Celsius höher als im langfristigen Mittel. Das Packeis in der Arktis habe die geringste jemals gemessene Ausdehnung aufgewiesen. Die Angaben zeigten, »dass sich das Weltklima erwärmt und dass diese Erwärmung auf menschliches Handeln zurückzuführen ist«, erklärte WMO-Chef Michel Jarraud.
Nach Einschätzung der Organisation Germanwatch erhöht der Klimawandel das Risiko schwerer Wetterextreme. Im vergangenen Jahr waren nach dem in Durban vorgestellten Klima-Risiko-Index besonders Pakistan, Guatemala, Kolumbien und Russland von extremen Wetterereignissen betroffen. Davon hätte es nach Einschätzung von Wissenschaftlern ohne den Klimawandel vor allem die Hitzewelle in Russland im Sommer 2010 wahrscheinlich nicht gegeben, heißt es in der Studie.
Generell sind aber laut Germanwatch Ent᠆wicklungsländer stärker von Stürmen, Über᠆schwemmungen und Hitzewellen betroffen als Industriestaaten. Insgesamt seien seit 1991 mehr als 710 000 Menschen direkt durch mehr als 14 000 Extremwetterereignisse ums Leben gekommen. Zugleich seien Schäden von etwa 1,7 Billionen Euro entstanden. Zwischen 1991 bis 2010 war laut Germanwatch Bangladesch am stärksten von Wetterextremen betroffen, gefolgt von Birma und Honduras. Weil die Schäden durch den Klimawandel voraussichtlich noch zunähmen, bräuchten die Entwicklungsländer weitere Unterstützung.
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