Viele Patienten wieder in Kliniken

Rückkehr zur Normalität nach Bombenentschärfung in Koblenz

  • Lesedauer: 2 Min.
Die Gefahr ist abgewendet: Nach der Bombenentschärfung in Koblenz kehrt der Alltag wieder zurück. Altenheimbewohner und Klinikpatienten sind wieder in ihren Zimmern. Auch der Verkehr rollt wieder.

Koblenz (dpa/nd). Einen Tag nach der spektakulären Entschärfung mehrerer Weltkriegsbomben im Rhein hat sich die Lage in Koblenz wieder normalisiert. Die Bewohner aus sieben evakuierten Altenheimen seien schon am Sonntagabend wieder zurückgebracht worden, sagte Sprecherin Anja Baerwindt vom Pressezentrum Luftmine am Montag. Auch die meisten Kranken aus zwei betroffenen Kliniken seien wieder in ihren Zimmern. »Patienten aus den Intensivstationen werden im Verlauf des Montags zurückverlegt«, fügte Baerwindt hinzu. Auch der Bahnverkehr auf den wichtigen Strecken beiderseits des Rheins sei nach Ende des Großeinsatzes wieder schnell angelaufen.

Insgesamt hatten wegen der Entschärfung zweier Bomben und eines Tarnnebelfasses am Sonntag etwa 45 000 der 106 000 Einwohner ihre Häuser verlassen müssen. Es war die größte Evakuierungsaktion wegen eines Blindgängers in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.

Mit 235 Rettungs- und Krankenwagen waren mehr als 650 Menschen aus Altenheimen und Krankenhäusern sowie Hilfebedürftige aus Privathaushalten in Sicherheit gebracht worden. Rund 2500 Helfer waren im Einsatz - davon etwa 1900 ehrenamtlich. Der Koblenzer Oberbürgermeister Joachim Hofmann-Göttig (SPD) lobte die gute Zusammenarbeit aller beteiligten Behörden.

In den Schulen, in denen während des Einsatzes Betreuungsstellen eingerichtet waren, lief der Schulbetrieb am Montag reibungslos an. »Nur die eine oder andere Klasse kann noch keinen Sportunterricht machen, das war es dann aber auch«, sagte Baerwindt. Lediglich 522 Anwohner hatten die Zeit während der Evakuierung in einer der sieben Notunterkünfte verbracht. Platz wäre für 12 000 Menschen gewesen.

Die 1,8 Tonnen schwere britische Luftmine, die Koblenz zwei Wochen lang in Atem gehalten hatte, wurde mittlerweile gemeinsam mit der kleineren US-Bombe sowie dem Nebelfass per Schiff in ein Zwischenlager des Kampfmittelräumdienstes transportiert. Die große Bombe war am 20. November von Fußgängern nahe des Rheinufers im Koblenzer Stadtteil Pfaffendorf entdeckt worden.

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