Werbung

Generalprobe ohne Ausrufezeichen

Kein Podestplatz für deutsche Springer beim Weltcup in Engelberg

  • Eric Dobias, dpa
  • Lesedauer: 3 Min.
Bei den beiden Weltcup-Skispringen in Engelberg (Schweiz) - der Generalprobe für die am 29. Dezember in Oberstdorf beginnende 60. Vierschanzentournee - konnten die deutschen Springer keine Ausrufezeichen setzen. Sie blieben auf der Großschanze ohne Podestplätze: Richard Freitag am Sonntag als Sechster, Severin Freund am Vortag als Fünfter.

Nach einer verpatzten Landung und dem verschenkten Podestplatz durchzuckte Richard Freitag nur ein Gedanke. »Ich habe sofort gedacht: Scheiße«, schilderte er seinen Ärger über den kleinen Dämpfer bei der Generalprobe für die Vierschanzentournee. Lediglich zwei Punkte fehlten ihm am Sonntag auf Rang sechs zum dritten Podiumsplatz des Winters, den Severin Freund am Vortag als Fünfter um 3,4 Zähler verpasst hatte. Die Siege sicherten sich der Österreicher Andreas Kofler und der Norweger Anders Bardal.

»Dass wir mit zwei Springern in der Spitze vertreten sind, ist eine tolle Ausgangslage für die Tournee. Es ist mehr Spannung garantiert als in den Jahren zuvor«, gibt sich Bundestrainer Werner Schuster zuversichtlich.

Der 20-jährige Richard Freitag, der am Sonntag nach dem ersten Durchgang mit 134 Metern auf Rang zwei lag, handelte sich den minimalen Rückstand durch eine schlechte Landung bei seinem Finalsprung auf 135,5 Meter ein. »Wenn es so knapp zugeht, fehlt die gute Landung. Das ist schade und ärgerlich«, kommentierte der Springer aus Aue seinen Aufsprung ohne Telemark. »Mein Ziel bei der Tournee sind die Top Ten.«

Auch Severin Freund aus Rastbüchl rechnet sich über den Jahreswechsel einiges aus. »Wir sind jetzt nicht die großen Favoriten, aber wenn andere patzen, haben wir unsere Chancen«, sagte der 23-Jährige. Der Bayer war am Sonnabend im dichten Schneetreiben knapp am Podest vorbei geflogen. »Das war ein richtig guter Wettkampf, auch wenn im Finale durchaus noch mehr drin gewesen wäre. Da war es eigentlich angerichtet, aber ich habe einen kleinen Umweg genommen«, erklärte Freund nach Sprüngen auf 128,5 und 129 Meter. Am Sonntag reichte es mit 126 und 131,5 Meter nur zu Rang 16. »Es kann immer mal passieren, dass ein Sprung daneben geht. So wie heute der erste«, meinte Freund.

Edelmann gestürzt

Seefeld (dpa/nd). Beim Weltcup der Nordischen Kombinierer im österreichischen Seefeld wollte der Zella-Mehliser Tino Edelmann angreifen und sich das Gelbe Trikot des Weltcup-Spitzenreiters holen, doch daraus wurde nichts. Zwei Stürze in der Loipe und auf der Schanze verdarben ihm das. Stattdessen feierte der Olympiasieger und Weltmeister Jason Lamy Chappuis (Frankreich) an beiden Wettkampftagen Siege und baute seinen Vorsprung im Gesamtklassement weiter aus.

Edelmann war am Sonnabend als Sprungbester in den 10-km-Lauf gegangen, dort aber in der letzten Abfahrt gestürzt und auf Platz 14 zurückgefallen. Am Sonntag ereilte ihn das Missgeschick bereits im Probedurchgang. Mit schmerzender Hüfte wurde er noch Achter, kam aber im 10-km-Lauf aus dem Rhythmus, als er sich auf der letzten Schleife verhakte - am Ende nur Platz 18.

Bei Eric Frenzel (Oberwiesenthal) und Björn Kircheisen (Johanngeorgenstadt) sowie bei Johannes Rydzek (Oberstdorf) liegt das Problem im Springen. »Sie laufen sehr gut, was die Ergebnisse mit Platz fünf am Sonnabend für Frenzel und Rang acht am Sonntag für Kircheisen deutlich unterstreichen«, so Bundestrainer Hermann Weinbuch, der unverdrossen ankündigte: »Wir wollen beim Heim-Weltcup in Schonach Anfang Januar wieder angreifen.«

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.