Sieg der Erfahrung
Favorit Frankreich sucht bei Handball-EM weiter seine Form und bleibt doch noch im Rennen
Titelverteidiger Frankreich und der WM-Dritte Spanien haben am ersten Hauptrundenspieltag der Gruppe II bei der Handball-EM in Serbien wichtige Siege gefeiert. Olympiasieger und Weltmeister Frankreich holte trotz einer erneut wenig überzeugenden Leistung mit einem 28:26-Sieg gegen Slowenien die ersten beiden Punkte und wahrte damit seine vage Halbfinalchance. Dagegen stießen die Spanier mit einem 24:22 (11:14) gegen den zuvor unbesiegten Vize-Europameister Kroatien die Tür zur Runde der letzten Vier weit auf.
Frankreich stand gegen Slowenien in der Schlussphase das Glück zur Seite. Beim Stand von 27:26 vergaben zunächst Bertrand Gille und danach Daniel Narcisse ihre Würfe, allerdings konnten die Slowenen ihrerseits diese Chancen nicht zum Ausgleich nutzen. Xavier Barachet war mit sechs Treffern bester Werfer beim Europameister.
»Manche von uns haben noch nicht ihr Niveau der vergangenen Jahre erreicht«, versuchte sich Narcisse an einer Erklärung für die durchwachsenen Leistungen des EM-Favoriten. »Das hat dann nicht nur Auswirkungen auf den Einzelnen, sondern auf die gesamte Mannschaft. Unseren Rhythmus haben wir jedenfalls immer noch nicht gefunden. Das konnte jeder sehen«, so Narcisse.
Die Franzosen waren mit 0:4 Zählern in die Hauptrunde eingezogen und standen daher unter großem Druck. »Dieses Spiel war sehr schwer für uns«, sagte Trainer Claude Onesta. »Den Sieg haben wir unserer großen Erfahrung zu verdanken. Die Slowenen sind eine fantastische junge Mannschaft, die bald zu den besten der Welt gehören wird.«
Frankreich muss trotz des Erfolges auch seine verbleibenden Begegnungen gegen Kroatien und Island gewinnen, um im Turnier zu bleiben. Außerdem ist man auf Ausrutscher der Gegner angewiesen. Die Niederlage Kroatiens war schon mal ganz im Sinne des Weltmeisters, der schon für Olympia qualifiziert ist. »Wir sind sehr schlecht in die EM gestartet, und anscheinend haben wir immer noch unsere Probleme, auch wenn wir dieses Spiel gewinnen konnten«, meinte Rückraumspieler Guillaume Gille. »Die Niederlagen gegen Spanien und Ungarn, haben an unserem Selbstvertrauen gekratzt. Nun müssen wir erst einmal unser Spiel wieder in den Griff bekommen. Danach sehen wir, wozu es noch reicht.« nd/SID
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