Haft für Folterer

Chiles Justiz verurteilte Pinochet-Geheimagenten

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Die chilenische Justiz hat fünf Schergen der Militärdiktatur von Augusto Pinochet am Dienstag (Ortszeit) zu fünf- bis zehnjährigen Haftstrafen wegen »Verschwindenlassens« dreier Oppositioneller verurteilt.

Santiago de Chile (AFP/nd). Dem Urteil zufolge hatten Agenten von Pinochets gefürchteter Geheimpolizei Mitglieder der Bewegung der Vereinigten Volksunion« im Mai 1976 fest, unter ihnen eine schwangere Frau. Sie wurden in die Villa Grimaldi, einem Folterzentrum in Santiago gebracht.

Richter Jorge Zepeda sah es als erwiesen an, dass »Festnahme, Folter und Verschwindenlassen« von der im Süden des Landes gelegenen Deutschensiedlung Colonia Dignidad aus koordiniert wurden. Den Geheimdienstchef Manuel Contreras verurteilte der Richter zu zehn Jahren Gefängnis. Er wurde bereits wegen schwerer Verstöße gegen die Menschenrechte zu mehr als 200 Jahren Haft verurteilt.

Der Polizeipräfekt Eugenio Fieldhouse sowie die Führungsmitglieder der Colonia Dignidad Karl van den Berg und Gerhard Mücke müssen wegen Komplizenschaft für fünf Jahre hinter Gitter. Die deutsche Sektensiedlung hatte der nach dem zweiten Weltkrieg aus Deutschland geflohene Paul Schäfer Anfang der 60er Jahre in einer Bergregion im Süden des Landes mit 300 Getreuen gegründet. Unter Pinochets Herrschaft in den Jahren 1973 bis 1990 sollen politische Gefangene auf dem weiträumigen Gelände der Deutschenkolonie zu Tode gefoltert worden sein. Schäfer starb 2010 im Alter von 88 Jahren im Gefängnis. Ebenfalls angeklagt war der frühere Vizechef und Arzt der Siedlung, Hartmut Hopp, der aber im Mai nach Deutschland floh.

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