Wer frisst wen?
Südafrika: Konflikt Haischutz - Tourismus
Anders als im Mittelmeer ist die Haipopulation im Atlantischen und im Indischen Ozean vor Südafrika noch nicht in Gefahr. Aber auch hier ist trotz strikter Schutzbestimmungen ein Rückgang der Haie festzustellen. Besonders der Bestand an Weißen Haien ist rückläufig, woran vor allem die Trophäenjagd schuld ist.
Aber auch die Netze zum Schutz der Badenden vor Haiattacken entlang der Strände vor der südafrikanischen Stadt Durban werden für den Bestandsrückgang der großen Fische verantwortlich gemacht. Nicht selten verfangen sich Haie in den Netzen und sterben dann. Umweltschützer fordern deshalb den Abbau der Netze. Badende sollten sich nach Ansicht einiger Tierschützer klar darüber sein, dass das Meer Territorium der Haie sei.
Hai-Attacken an Badestränden auf Menschen kommen in Südafrika immer wieder vor. Nicht selten verlaufen diese tödlich, wenn Weiße Haie beteiligt sind. In den vergangenen Jahren wurden gehäuft Zwischenfälle zwischen Menschen und Hai registriert, auch in Südafrika. Die Ursache dieser Häufung und der Attacken in neuen Gebieten ist unklar und Gegenstand von wissenschaftlichen Untersuchungen.
In Südafrika meint man, einen Grund für die Angriffe auf Menschen gefunden zu haben. Schuld an mehreren Angriffen vor der Hafenstadt Port St. Johns, in der Provinz KwaZulu-Natal, soll ein vor mehr als zehn Jahren am Strand vergrabener Wal sein, der die Haie angelockt habe. Die vollständige Verwesung eines Wals kann bis zu 40 Jahre dauern.
Der international bekannte Haitaucher Mark Addison fordert deshalb ein Ende der Praxis, gestrandete Wale zu vergraben. Stattdessen sollten die Wale auf die offene See hinaus geschleppt werden. Die zuständige Behörde von KwaZulu-Natal sieht in der bisherigen Praxis kein Problem. Eine eigene Erklärung für die gehäuften Angriffe der Haie vor Port St. Johns gibt die Behörde jedoch nicht.
Südafrikas florierendes Tourismusgeschäft, das Käfigtauchen nach Haien, wird ebenfalls als ein möglicher Grund für Haiattacken rund um Kapstadt genannt. Die Tiere würden durch die Touristen in den Stahlkäfigen zu nahe an die Strände gelockt. Auch begännen die Tiere Menschen mit Futter in Verbindung zu bringen, da die Haitaucher die Meerestiere mit blutigen Ködern anlocken.
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