Schnelle Hilfe muss schnell erfolgen

  • Katja Herzberg
  • Lesedauer: 2 Min.

In der Sahelzone droht die nächste Hungerkatastrophe, und die internationale Staatengemeinschaft ist zu finanzieller Hilfe aufgerufen - eine weitere Chance zu zeigen, dass sie viele der von der Natur und ihr selbst gebeutelten Länder nicht im Stich lässt. Und tatsächlich: Etwa 100 Millionen Dollar Hilfsgelder sind bereits beim Welternährungsprogramm (WFP) der Vereinten Nationen eingegangen. Das scheint zunächst viel Geld zu sein. Aber wenn man bedenkt, dass nach Schätzungen des WFP insgesamt 800 Millionen Dollar benötigt werden, können die bisherigen Zusagen nur ein Anfang sein.

Ein Anfang, der allerdings schon wieder reichlich gedauert hat. Denn schon Ende Januar haben die Vereinten Nationen und Hilfsorganisationen auf die sich anbahnende Krise aufmerksam gemacht, als klar wurde, dass die zehn Länder betreffende Region erneut mit einer Dürre zu kämpfen hat.

Bis zur internationalen Konferenz von UN-Hilfsorganisationen in Rom am vergangenen Mittwoch und den ersten Zusagen waren drei Wochen vergangen. Und wäre das Thema nicht von den Medien aufgegriffen worden, vielleicht noch weitere. Doch die Menschen in Mali, Burkina Faso, Niger, Tschad, Mauretanien und Senegal haben nicht nur kaum etwas zu essen, sondern auch keine Zeit. »Wir haben nur zwei oder drei Monate Zeit, mehr nicht«, warnte denn auch der Leiter der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft, José Graziano da Silva, in Rom. Dieses Zeitfenster muss nun genutzt werden, um schnelle Nahrungsmittelhilfe zu leisten und größere Nöte zu verhindern. Insbesondere wenn gleichzeitig Milliardenkredite an EU-Staaten vergeben werden.

An mehr Unterstützung für Projekte, die Hungersnöten langfristig vorbeugen, ist angesichts der erneut nur schleppend anlaufenden Hilfe zur Zeit wohl überhaupt nicht zu denken.

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