Riskanter Umbau

Kommentar von Grit Gernhardt

  • Lesedauer: 2 Min.

Mit Pauken und Trompeten in die Nach-Ackermann-Ära! Das scheinen sich zumindest die Nachfolger des scheidenden Deutsche-Bank-Chefs auf die Fahnen geschrieben zu haben, wenn man aktuellen Medienberichten Glauben schenken will. Beim größten deutschen Bankhaus selbst hüllt man sich zwar bisher vornehm in Schweigen, aber dennoch scheint klar zu sein, dass Risikovorstand Hugo Bänziger und Personal- und IT-Vorstand Hermann-Josef Lamberti bereits den Stuhl vor die Tür gesetzt bekommen haben. Sie gelten als treue Gefolgsleute Ackermanns.

Ihre Nachfolger im Vorstand sollen den Gerüchten zufolge Stephan Leithner, Henry Ritchotte und William Broeksmit werden - enge Vertraute der neuen Doppelspitze aus Anshu Jain und Jürgen Fitschen und zudem wie diese auf Investmentbanking spezialisiert. Und damit ist auch klar, welche Richtung die neuen Chefs einschlagen wollen: Mehr Internationalität, aber vor allem auch noch mehr Risiko. Besonders Jain ist dafür bekannt, dass ihm der bisherige Kurs - trotz des von Ackermann stets betonten Wahnsinnszieles von 25 Prozent Rendite - oft zu vorsichtig war.

Ob da das Privatkundengeschäft, wie der scheidende Bank-Chef kürzlich auf seiner letzten Pressekonferenz betonte, wirklich noch lange die wichtigste Stütze des Geldhauses bleiben wird, ist fraglich. Ebenso fraglich ist aber auch, ob die sich abzeichnende Strategie in der nicht ausgestandenen Krise der Finanzwelt und angesichts des Bedürfnisses der Bankkunden nach mehr Sicherheit die richtige sein kann.

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