Thälmannplatz wurde umbenannt

Protest gegen Beschluss in Hohen Neuendorf

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»Geschichte wird hier entwidmet und der Thälmannplatz entweiht«, kritisierte Ullrich Richter, Vorsitzender der LINKEN im brandenburgischen Hohen Neuendorf. Auf Initiative der CDU beschloss die Versammlung der Stadtverordneten gegen die Stimmen der Sozialisten, die kleine Grünanlage am S-Bahnhof in Müllheimer Platz umzubenennen. Doch bevor es soweit ist, lud die LINKE am Montagabend zur Protestkundgebung. Der Termin fiel auf den 16. April - den Geburtstag des KPD-Vorsitzenden Ernst Thälmann. Dem Aufruf folgten etwa 50 Menschen.

Es sei der CDU nicht wirklich darum gegangen, die badische Partnerstadt Müllheim zu würdigen, erklärte Richter. Man habe den Namen des Kommunisten Thälmann weghaben wollen. Einen derart ungeheuerlichen Vorgang möchte die LINKE nicht wieder zulassen. Falls die Rosa-Luxemburg-Straße ebenfalls zur Disposition gestellt werden sollte - FDP-Kommunalpolitiker Christian Erhardt-Maciejewski hatte laut darüber nachgedacht - dann werde die LINKE einen Bürgerentscheid dazu fordern, sagte Richter.

Fast zeitgleich tagte am Südostrand Berlins das Stadtparlament von Königs Wusterhausen. Anders als vorgesehen wurde über einen umstrittenen Antrag zum Thema Ziegenhals nicht abgestimmt. Dieser hatte verlangt, eine geplante Stele gegenüber der abgerissenen Ernst-Thälmann-Gedenkstätte im Ortsteil Ziegenhals mit der alles verwischenden Inschrift »In Erinnerung an den Widerstand gegen Diktatur und Gewaltherrschaft« zu versehen.

LINKE-Stadtchef Michael Wippold begegnete dieser Zumutung mit der Idee, dass die LINKE und Verbündete auf die für das Vorhaben bewilligten 10 000 Euro von der Stadt verzichten und sich lieber selbst um die Stele kümmern. Ein Aktionsbündnis, dem sich etwa die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, die Europäische Linke und das Bündnis gegen Rechts anschlossen, will Spenden sammeln und für eine würdige Inschrift sorgen. Der Text soll darauf hinweisen, dass es am 7. Februar 1933 in Ziegenhals eine illegale KPD-Tagung gab, die als Beginn des organisierten Widerstands gegen die Herrschaft des Faschismus gilt. Die anderen Fraktionen seien auf den Vorschlag eingegangen, berichtete Wippold am Montag. Ein entsprechender Antrag der Linksfraktion werde vorbereitet und voraussichtlich in zwei Monaten behandelt.

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