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Heimspiel mal doppelt

Irina Mikitenko bringt sich bei ihrem Lieblingsmarathon von London in olympische Stimmung

  • Gerd Holzbach, SID
  • Lesedauer: 2 Min.

Testlauf für den olympischen Ernstfall: Zweimal legte Irina Mikitenko durch Triumphe in London die Basis für ihre mit je 500 000 US-Dollar belohnten Siege in der Welt-Marathon-Serie. 2012 wird die britische Metropole zweimal zum besonderen Ziel für Deutschlands beste Marathonläuferin. Am Sonntag will die 39-Jährige beim wichtigsten Stadtmarathon der Welt vorn mitreden und am 5. August beim wohl letzten großen Rennen der Karriere die erste Olympiamedaille gewinnen.

»London ist wie ein Heimspiel für mich, mein Lieblingsmarathon. Ich habe dort 2008 meinen ersten Sieg gefeiert, 2009 erneut gewonnen. Ich kenne alle Details der Strecke und das Klima liegt mir«, sagt die viermalige Olympiastarterin, die im März ihre Form beim vierwöchigen US-Trainingslager aufgebaut hat.

»Die gesamte Vorbereitung ist gut gelaufen. Ich war nicht verletzt und nicht erkältet. Zwei Tage nach meiner Rückkehr bin ich beim Paderborner Osterlauf mit 31:44 Minuten über zehn Kilometer sehr zufrieden gewesen«, sagt die gebürtige Kasachin, die bei ihren ersten Spielen 1996 in Atlanta noch für die alte Heimat gestartet war. 2000 in Sydney war sie dann Fünfte für Deutschland und 2004 in Athen Vierte über 10 000 Meter. 2008 sagte sie wegen Fußproblemen den Start beim Marathon von Peking ab.

Zehn Läuferinnen gehen in London mit Bestzeiten unter 2:23 Stunden an den Start, darunter vier Kenianerinnen um Weltmeisterin Edna Kiplagat und drei Äthiopierinnen. »Einigen von denen könnten 2:21 Minuten nicht reichen, um sich für Olympia zu qualifizieren«, sagt Irina Mikitenko, die 2008 beim ersten London-Sieg in 2:19:19 deutschen Rekord gelaufen war. Diese Zeit - heute für sie kaum wiederholbar - unterboten neben der britischen Weltrekordlerin Paula Radcliffe (2:15:25) bisher drei andere.

»Wie schnell ich sein kann, weiß ich nicht wirklich. Aber wenn ich mir keine Chance auf eine Medaille bei Olympia ausrechnen würde, wäre ich nicht mehr dabei«, sagt Irina Mikitenko. Und der Aufwand soll sich auch finanziell lohnen. London verteilt inklusive Start- und Preisgeld sowie Boni für gute Zeiten rund drei Millionen Dollar unter den Läuferinnen. Vielleicht wird auch die sechsstellige Weltrekordprämie fällig.

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