Zweiertreffen im Fünfeck
Israels Verteidigungsminister beim Pentagonchef
Washington/Teheran (AFP/dpa/ nd). Bei dem Treffen Panettas mit Barak hinter verschlossenen Türen seien die Zusammenarbeit beider Länder im Verteidigungsbereich sowie gemeinsame regionale Sicherheitsinteressen diskutiert worden, teilte das Pentagon am Donnerstag (Ortszeit) mit. Neben dem Konflikt in Syrien sowie den Auswirkungen des Arabischen Frühlings sei insbesondere das iranische Atomprogramm besprochen worden. Israel sieht sich durch das angebliche atomare Aufrüstungsstreben Teherans in seiner Existenz bedroht und zieht einen Militärangriff gegen die iranischen Atomanlagen in Erwägung. Die US-Regierung setzt derzeit offiziell vor allem auf Sanktionen und Diplomatie.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte anlässlich des am Donnerstag in Israel begangenen Holocaust-Gedenktages, diejenigen, »die sich weigern, die iranische Bedrohung zu sehen, haben nichts aus der Schoah gelernt. Sie haben Angst, die Wahrheit zu sagen, dass es heute wie zu der damaligen Zeit Menschen gibt, die Millionen Juden auslöschen wollen«.
Unterdessen hat Irans Ölminister Medienberichten über eine Ausweitung des Ausfuhrverbots von Erdöl an europäische Staaten widersprochen. »Iran hat nur die Ölexporte nach Großbritannien und Frankreich untersagt, aber die Exporte an andere europäische Länder gehen weiter«, sagte Rostam Kassemi der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA zufolge. Einige Lieferverträge könnten sogar erweitert werden. Iranische Medien hatten zuvor berichtet, auch der Ölexport nach Deutschland, Spanien, Italien, Griechenland und in die Niederlande werde gestoppt.
Kassemi sagte der Agentur zufolge weiter, »zukünftige Entwicklungen« könnten große Auswirkungen auf die iranische Ölausfuhr nach Europa haben. Damit bezog er sich offensichtlich auf die neue Runde der Atomgespräche zwischen seinem Land und den fünf Veto-Mächten im UNO-Sicherheitsrat sowie Deutschland. Im Januar hatte die Europäische Union ein Embargo gegen iranisches Öl ab 1. Juli beschlossen und Konten der iranischen Zentralbank eingefroren. Damit soll Teheran dazu gebracht werden, sein Programm zur Anreicherung von Uran aufzugeben.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.