EZB fordert Kontrolle der Banken
Durchgriffsrecht soll in allen Euro-Ländern gelten
Frankfurt am Main (dpa/nd). Im Kampf gegen die Staatsschuldenkrise hat die Europäische Zentralbank (EZB) eine gemeinsame Bankenaufsicht mit Durchgriffsrecht für den gesamten Euroraum gefordert. »Wir müssen sicherstellen, dass der Finanz- und insbesondere der Bankensektor auf europäischer Ebene überwacht und reguliert wird«, sagte EZB-Vizepräsident Vitor Constancio am Donnerstag in Frankfurt. Das unkontrollierte Verhalten in einigen nationalen Bankenmärkten habe zu Ungleichgewichten geführt und die Staatsschuldenkrise mitverschuldet, analysierte Constancio. Dass eine europäische Bankenaufsicht für die Stabilität im Euroraum notwendig ist, sei eine der wichtigsten Lehren aus der aktuellen Krise, betonte der EZB-Vizepräsident.
Zwar wurden in den vergangenen Monaten als Antwort auf die Krise schon einige europäische Kontrollbehörden ins Leben gerufen, um Schieflagen und Risiken im Finanzsystem rechtzeitig erkennen und frühzeitig gegensteuern zu können. Dazu gehört auch die Europäische Aufsichtsbehörde für Banken (EBA/European Banking Authority) mit Sitz in London. Die tägliche Aufsicht über einzelne Institute und nationale Märkte haben aber weiterhin die nationalen Aufsichtsbehörden, in Deutschland Bafin und Bundesbank.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.