»Bitte nicht übertreiben«

Conti debattiert über Managerbezüge

  • Lesedauer: 2 Min.

Hannover (dpa/nd). Die heftige Debatte über die Höhe der Bezüge von Managern und Aufsichtsräten hat auch den Autozulieferer Continental erreicht. Bei der Hauptversammlung am Freitag in Hannover richteten einige Aktionärsvertreter die Frage an die Konzernspitze, ob die geplante Anhebung der Vergütung für die Aufsichtsräte nicht falsche Signale setze. Der Chef des Kontrollgremiums, Wolfgang Reitzle, verteidigte die Vorschläge gegen Kritik, die vor allem von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) kam: »Wir meinen, dass die Höhe akzeptabel ist. Wir haben die Angemessenheit auch von einem renommierten externen Berater prüfen lassen.«

Vorstand und Aufsichtsrat hatten der Hauptversammlung empfohlen, für jedes Aufsichtsratsmitglied unter anderem die feste jährliche Vergütung von bisher 40 000 auf künftig 75 000 Euro anzuheben. Hinzu kommen variable Bestandteile. Bei der geplanten Höhe könne es in den kommenden Jahren bleiben, sagte Reitzle: »Für eine erneute Anpassung in naher Zukunft sehen wir keinen Anlass.«

»Wir tun uns damit schwer«, hieß es dagegen aus der DSW. Man werde dem Vorschlag »trotz großer Bedenken« dennoch zustimmen. »Aber übertreiben Sie es mit der Vergütung bitte nicht«, warnte ein Anlegervertreter. »Das darf kein Einstieg in neue Erhöhungsrunden sein.«

Der Conti-Vorstand verdiente im vergangenen Geschäftsjahr angesichts des Rekordergebnisses von 1,242 Milliarden Euro mehr als 2010. Die achtköpfige Führungsriege strich 15,5 Millionen Euro an fixen und variablen Bezügen ein - 2010 waren es 15,1 Millionen.

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