Lambert holt viertes EM-Bronze
Judo: Erhoffte Medaille im Männer-Teamwettbewerb bleibt aus
Für die vierte Bronzemedaille des deutschen Teams sorgte am vorletzten EM-Tag Christophe Lambert. Der 26-Jährige aus Holle in Niedersachsen bezwang im kleinen Finale der 90-kg-Klasse den Serben Aleksandar Kukolj und feierte damit seinen größten internationalen Erfolg. »Das ist der Wahnsinn. Ich weiß nicht, ob es für die Olympia-Qualifikation reicht, aber mit der Medaille bin ich glücklich«, sagte Lambert.
Lambert lieferte einen starken Wettkampf. In der Vorrunde bezwang er sogar den griechischen Weltmeister Ilias Iliadis und sicherte sich am Ende den Sieg in seinem Vorrundenpool. In der Vorschlussrunde unterlag Lambert dann aber dem Russen Grigori Sulemin und musste seinen Traum vom EM-Titel begraben. »Bis auf das Halbfinale war es der perfekte Tag. Meine Lockerheit hat mir zum Erfolg verholfen.«
Dagegen verpasste die Vorjahrsdritte Luise Malzahn (Halle/Saale) im 78-kg-Limit als Fünfte ihre zweite EM-Medaille. Auch Dino Pfeiffer (Karlsruhe) musste in der 100-kg-Klasse seinen Traum von Edelmetall im kleinen Finale begraben. Mit einer Enttäuschung endete am letzten Tag der Einzelwettkämpfe der Auftritt der Schwergewichtlerin Franziska Konitz (Berlin), die gleich in ihrem ersten Kampf ausschied.
Dennoch konnte der Deutsche Judo-Bund (DJB) auch ohne seine Topathleten Ole Bischof, Andreas Tölzer und Heide Wollert insgesamt vier Bronzeplaketten verbuchen. 2011 in Istanbul und 2010 in Wien hatte es für den DJB jeweils zu zweimal Einzelbronze gereicht. Vor Lambert, der nun weiter auf das Olympiaticket hofft, hatten bereits die deutschen Frauen durch Romy Tarangul (Frankfurt/Oder) und Mareen Kräh (Spremberg/beide 52 kg) sowie Miryam Roper (Leverkusen/57 kg) dritte Plätze erkämpft.
Am Schlusstag verpassten die deutschen Männer die erhoffte Medaille im Teamwettbewerb. Ohne den angeschlagenen EM-Dritten Christophe Lambert, der unter Nackenschmerzen litt, gab es am Sonntag zunächst eine klare 0:5-Niederlage gegen Gastgeber Russland. Danach verloren die Schützlinge von Männer-Bundestrainer Detlef Ultsch gegen die Ukraine knapp mit 2:3 und schieden aus. Bei der EM im vergangenen Jahr waren die deutschen Männer noch Dritte geworden. dpa/nd
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