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Der lange Weg zu Olympia

Volleyball: Deutsche Frauen und Männer suchen ihre Chancen bei Qualifikationsturnieren

Der deutsche Hallenvolleyball kämpft an zwei Fronten, um bei Olympia in London dabei zu sein: Die Frauen spielen gegenwärtig beim Qualifikationsturnier in der Türkei, und die Männer greifen ab 8. Mai in Bulgarien ins Qualifikationsgeschehen ein. Olympia ist greifbar, doch für beide Teams ein weiter und harter Weg.

»Wir haben in diesem Jahr die einmalige Chance, stärker ins Rampenlicht zu treten. Diese Chance müssen wir für eine stärkere Popularität des Volleyballs in Deutschland nutzen«, sagt Verbandspräsident Werner von Moltke. Denn Fakt ist: In den 12 olympischen Mannschaftswettbewerben ist Deutschland in London gegenwärtig nur zweimal vertreten, und zwar bei den Männern und Frauen im Hockey. In den Teamsportarten Fußball, Handball, Basketball und Wasserball haben die deutschen Teams Olympia verfehlt - ein olympisches Mannschaftsdebakel, das nur noch die Volleyballabteilung ein wenig mildern kann.

Die Volleyballerinnen, die beim World Cup in Japan mit Rang sechs ihre erste Olympiachance verpassten, sind beim gegenwärtigen europäischen Qualifikationsturnier in Ankara mit dem 3:0-Auftaktsieg gegen Kroatien zumindest gut gestartet. In der weiteren Gruppenphase trifft der Vizeeuropameister auf Gastgeber Türkei (heute) und Bulgarien (Freitag).

Im Falle des Weiterkommens droht im Halbfinale ein Duell mit Weltmeister Russland oder Europameister Serbien, die sich beide im Kampf um den Halbfinaleinzug in ihrer Gruppe mit den Niederlanden und Polen auseinandersetzen müssen. Einzige europäische Teilnehmer sind bislang Gastgeber Großbritannien und Italien. Da sich nun nur der Turniersieger für London qualifiziert, sind die Aussichten der deutschen Frauen, die 2008 in Peking nicht dabei waren, im zweiten Anlauf die Qualifikation zu schaffen, nicht übermäßig groß.

Im Falle eines Scheiterns könnte es noch eine dritte, allerletzte Chance beim Turnier in Tokio (19. bis 27. Mai) geben - vorausgesetzt, Russland oder Serbien holen sich das Olympiaticket in Ankara. In Tokio spielen acht Teams nach dem Modus jeder gegen jeden. Sieben Spiele in neun Tagen - ein gewaltiger Kraftakt, an deren Ende die ersten drei plus das beste asiatische Team mit Olympia belohnt werden.

Die deutschen Männer erlebten 2008 nach 36 Jahren wieder Olympia (1972 war die DDR-Auswahl in München Silbermedaillengewinner). Sie schieden aber schon nach der Vorrunde aus. Nun haben sie einen harten Gang vor sich, um sich 2012 erneut den Traum von Olympia zu erfüllen. Vom 8. bis 13. Mai kämpfen sie in Bulgarien in der europäischen Qualifikation zunächst gegen die Slowakei, Finnland sowie Italien um die Halbfinalteilnahme. Auch hier erhält nur der Sieger den Olympiaplatz.

Wird dieses Ziel nicht erreicht, hat die DVV-Auswahl um den neuen Bundestrainer Vital Heynen eine letzte Möglichkeit beim Viererturnier vom 8. bis 10. Juni in der Berliner Max-Schmeling-Halle. Nach Lage der Dinge sind dort Ägypten, Indien und Bulgarien oder Frankreich die Gegner. Auch hier gilt: Nur der Turniersieger ist in London dabei.

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