CDU-Geknarze

Martin Kröger zur Absenkung der Eigenbedarfsmenge

  • Lesedauer: 2 Min.

Jetzt sollen also wieder die kleinen Kiffer büßen: Plant doch die Berliner CDU, die einst noch von der PDS durchgesetzte, vergleichsweise liberale Höchstgrenze von 15 Gramm straffreiem Cannabis in Berlin zu kippen. Der großzügige Eigenbedarf steht deshalb zur Debatte, weil die Union angeblich einheitliche Standards im Bund schaffen will - in anderen Bundesländern wie Brandenburg dürfen Cannabis-Konsumenten nämlich nur sechs Gramm Haschisch oder Gras dabei haben.

Doch in Wirklichkeit geht es der CDU natürlich darum, die eigene Wählerklientel mit der Verschärfung zu beglücken. Darauf deutet auch die Zusammensetzung der sogenannten Expertenrunde hin, die gestern fast alle zusammen für die geplante Absenkung auftraten. Um nicht falsch verstanden zu werden: Starker Cannabis-Konsum kann für Menschen gravierende Folgen haben, sowohl gesundheitlich als auch psychisch. Darüber muss noch viel stärker aufgeklärt werden, gerade unter Jugendlichen.

Aber leistet der Vorstoß der CDU-Senatoren dazu einen Beitrag? Ändert eine Gesetzesänderung irgendetwas an der Suchtproblematik in dieser Gesellschaft? Das darf mit Fug und Recht bezweifelt werden. Gar keine Folgen hat der rückwärtsgewandte Placebo-Akt der CDU im Übrigen für diejenigen, die mit der Prohibition von Marihuana das ganz große Geld machen. Sie werden ganz einfach ihre Verkaufsmengen anpassen. Trotz allen CDU-Geknarzes wird das Geschäft also weitergehen. Die zusätzlichen Mittel für Polizei und Staatsanwaltschaft wären deshalb um einiges besser in der Prävention aufgehoben - aber darum geht's ja nicht.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -