Anklage gegen Zschäpe im Herbst

Haftprüfung soll aber im August erfolgen

  • Lesedauer: 1 Min.

Brandenburg/Havel (dpa/nd). Die Bundesanwaltschaft arbeitet mit Hochdruck an der Anklage gegen die einzige Überlebende der Terrorzelle Nationalsozialistischer Untergrund (NSU), Beate Zschäpe. Bis Frühherbst solle diese vorliegen, bekräftigte Generalbundesanwalt Harald Range am Dienstagabend in Brandenburg/Havel bei der Brandenburgischen Juristischen Gesellschaft. Das Verfahren umfasse 600 Akten. »Wir sind noch nicht ganz durch«, sagte Range. Es sei noch nicht entschieden, ob die Anklage beim Oberlandesgericht Düsseldorf oder München erhoben werde. Die Bundesanwaltschaft steht auch deswegen unter Zeitdruck, weil im August erneut überprüft wird, ob es noch verhältnismäßig ist, Zschäpe weiter im Gefängnis zu behalten. »Wir müssen schnell weiterkommen. Denn der Bundesgerichtshof hat uns deutlich gesagt, dass ein weiteres Verbleiben in der Untersuchungshaft immer kritischer werden wird«, sagte Range. Nach seinen Angaben werten zehn Staatsanwälte die Unterlagen aus. Zusätzlich lieferten zwei bis drei Mitarbeiter den verschiedenen Untersuchungsausschüssen zu.

Von deren Arbeit erhofft sich Range wichtige Impulse für eine bessere länderübergreifende Zusammenarbeit der Behörden. An der Arbeit von Polizei und Geheimdiensten hatte es heftige Kritik gegeben. Ohne dass ihm die Ermittler auf die Spur kamen, soll der NSU neun Gewerbetreibende ausländischer Herkunft und eine Polizistin ermordet sowie mehrere Banken überfallen haben.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.