In Not

Kommentar von Olaf Standke

  • Lesedauer: 1 Min.

Es ist der letzte Jahresbericht des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, den der langjährige IKRK-Präsident Jakob Kellenberger jetzt in Genf präsentierte. Noch vor zwei Dekaden waren es lediglich einige Hundert Mitarbeiter, die die humanitäre Organisation in die Welt entsandte; heute arbeiten über 12 000 in 80 Ländern für das IKRK. 6,8 Millionen Menschen waren im Vorjahr in Krisenregionen auf ihre und die medizinische Hilfe von Schwesterorganisationen wie den Roten Halbmond angewiesen. Über eine Milliarde Dollar flossen in die zahlreichen Operationen. 22 Millionen Menschen profitierten von Programmen in den Bereichen Wasser, Hygiene oder Bau, eine Verdoppelung gegenüber 2010.

Aber es sind neben den dramatischen Folgen von Naturkatastrophen wie Dürren und Überschwemmungen nach wie vor besonders politische Krisen und bewaffnete Konflikte, die mehr Menschen denn je abhängig von dieser überlebensnotwendigen Nothilfe machen. Vor allem in Afrika und im Nahen Osten ist kein Ende des unermesslichen Leids abzusehen. Umso bedenklicher ist, dass die Bedingungen für die strikt neutralen Helfer immer schwieriger werden und die Zahl der Angriffe auf medizinisches Personal und Einrichtungen 2011 stark gewachsen ist. Hier wie im sogenannten Antiterrorkrieg der USA nimmt auch das humanitäre Völkerrecht schweren Schaden - mit verheerenden Folgen für die Opfer gewaltsamer Auseinandersetzungen.

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