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Am liebsten wie Spanien

US-Basketballerin Diana Taurasi will drittes Gold

  • Oliver Händler, London
  • Lesedauer: 2 Min.
Die größten Goldfavoriten kommen aus den USA und spielen Basketball. Ist den Männern starke Konkurrenz erwachsen, sind die Frauen seit 32 olympischen Matches unbesiegt. Bei den Titeln 2004 und 2008 war Diana Taurasi schon mit dabei. Ein falscher positiver Dopingtest hätte ihre Reise nach London fast verhindert.

An Weihnachten 2010 denkt Diana Taurasi nur ungern. Am 24. Dezember wurde öffentlich, dass eine Dopingprobe der US-Basketballerin, die im Winter in der Türkei spielte, dort positiv ausgefallen war. »Da sagte mir jemand plötzlich, meine Karriere ist vorbei, ohne dass ich etwas getan hatte«, erinnert sich Taurasi. Es dauerte zwei lange Monate, bis ihre Sperre aufgehoben war, da das türkische Labor einen Fehler in der Analyse der A-Probe zugab. Der Traum von Gold lebt weiter.

»Es ist schön, das wieder zu erleben. Wir spielen zwar schon am Samstagnachmittag, aber die Eröffnungsfeier lasse ich mir nie entgehen. Die gibt Dir erst das Gefühl, ein Teil von Olympia zu sein«, sagt Taurasi, die heute mit all ihren Kollegen ins Londoner Olympiastadion einlaufen wird. »Diese vielen Athleten zu sehen, macht einem erst klar, dass das hier keine simples Basketballturnier ist.«

Das auch die Mission Gold nach vier Erfolgen des US-Teams in Serie wieder simpel wird, bezweifelt Taurasi: »Es werden jedes Jahr mehr Teams mit viel Talent. 2010 wurde Tschechien auf einmal WM-Zweiter, 2011 die Türkei. Wir haben großen Respekt vor allen Gegnerinnen.« Und trotzdem stehen immer die US-Girls oben. »Talent reicht eben nicht. Man muss die Stärke jeder Spielerin zum Vorschein kommen lassen. Das schaffen wir am besten«, so Taurasi.

Ihr eigener Anteil daran ist ziemlich groß, sagt Nationaltrainer Geno Auriemma. »Diana weiß immer genau, was jede Spielerin gerade zu tun hat. Sie ist die beste Teamkameradin, die ich je gesehen habe, weil sie jeden besser macht und nie irgendetwas Negatives über eine Kollegin gesagt hat«, meint der Coach, der eine besondere Leidenschaft mit seiner wichtigsten Spielerin teilt. »Wir lieben beide Fußball. Ich habe italienische Wurzeln, sie argentinische«, so Auriemma. »Am liebsten würden wir aber so Basketball spielen wie die Spanier Fußball. Bloß nicht wie meine Italiener, dann machen wir das Spiel kaputt.«

Bei dieser engen Verbindung erschreckte auch ihn die Nachricht aus der Türkei »zu Tode«. Aber ich wusste, dass sie das Spiel zu sehr liebt, um es sich mit Doping selbst zu nehmen«, ist sich der Trainer sicher.

Ebenso unerschütterlich ist Taurasis Glaube an das nächste Gold. Ob auch Platz zwei in Ordnung wäre? »Ich will die Silbermedaille eines anderen nicht madig machen, da auch das eine großartige Leistung ist. Aber unser Ziel ist ein anderes.«

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