Auf Zehenspitzen

Erstes Gold für Team GB

  • Lesedauer: 2 Min.
Die Ruderinnen Helen Glover und Heather Stanning errangen endlich das erste Gold für die Gastgeber. Im Zweier ruderten die Britinnen zu einem ungefährdeten Start-Ziel-Sieg.

Glückwunsch. Manch Sportler sagt in diesem Augenblick, dass er noch nicht begreife, was passiert sei. Wie steht's mit Ihnen?

Glover: Doch, ich begreife das. Ich habe diese 2000 Meter so oft in meinem Kopf durchgespielt, und da sind wir auch jedes Mal als Erste ins Ziel gekommen. Die Realität toppt das natürlich noch.

Konnten Sie sich bei den Massen auf Ihr Rennen konzentrieren?

Stanning: Die Fans waren überwältigend. Ich habe sie schon am Start gehört, obwohl die Tribünen erst an den letzten 500 Metern der Strecke stehen. Am Ende waren sie so laut, dass wir unsere Trainer und unsere eigenen Kommandos kaum mehr hören konnten.

Sie rudern noch gar nicht lange, und nun gleich solch ein Erfolg.

Stanning: Ja, wir haben erst vor vier Jahren damit angefangen. Ich dachte damals nicht im Leben daran, überhaupt bei Olympia dabei zu sein.

Glover: Ich weiß noch genau, dass ich bei dem Rennen vor vier Jahren in meinem ersten Trainingscamp war. Ich wollte unbedingt dabei sein, aber bin damals noch ständig aus dem Boot gefallen.

Dabei hätten Sie eigentlich gar nicht im Team sein dürfen …

Glover: Genau. Das Kriterium war, dass man 1,78 Meter groß ist. Ich bin nur 1,77. Da habe ich mich heimlich etwas auf die Zehenspitzen gestellt. Ich bin echt froh, dass ich das gemacht habe.

Sie haben die erste britische Goldmedaille dieser Spiele geholt. War Ihnen diese Chance schon vor dem Rennen bewusst?

Glover: Das war uns schon klar, aber wir haben versucht, uns auf unser Rennen zu konzentrieren. Unser Trainer hatte mir noch gesagt: »Hier geht es nur um Euch. Genießt es!« Aber, als wir bei diesem Lärm über die Ziellinie fuhren, wurde mir schon klar, dass eine ganze Menge Leute darauf gewartet hatten.

Stanning: Im Ziel war ich dann total erschöpft. Ich wollte auf dem Boot rumspringen, aber da ging nichts mehr.

Aufgezeichnet: Oliver Händler

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -