Nächster Coup von Angelique Kerber
Nach Sieg gegen Serena Williams nun im Finale des Tennisturniers von Cincinnati
Im nahe gelegenen Vergnügungspark »Kings Island« erhellten Raketen den Nachthimmel über Cincinnati - auf dem Centre Court der Tennisanlage brannte Angelique Kerber am Samstagabend ihr eigenes Feuerwerk ab. Durch einen 6:1, 2:6, 6:4-Halbfinal-Sieg gegen Petra Kvitova aus Tschechien zog die 24-jährige Kielerin ins Endspiel des hochrangig besetzten Hartplatzturniers ein.
Dort traf Deutschlands Nummer eins am Sonntagabend (nach Redaktionsschluss) auf Li Na aus China. Die French-Open-Siegerin des Vorjahres gewann gegen die durch Rückenbeschwerden gehandicapte US-Amerikanerin Venus Williams 7:5, 3:6, 6:1. »Ich will das Finale genießen. Ich hatte eine super Woche hier, freue mich und bin auf jeden Fall bereit«, betonte Kerber. Eine Woche vor dem Start der US Open untermauerte die Weltranglisten-Siebte ihre Zugehörigkeit zur absoluten Spitze.
Das Selbstbewusstsein vor ihrem vierten Finale des Jahres - in Paris und Kopenhagen gab es Siege für Kerber - ist nachvollziehbar. Gegen Kvitova feierte Kerber den 53. Saisonsieg - keine andere Spielerin hat 2012 so oft gewonnen. Wenn es in den dritten Satz geht, ist die Linkshänderin fast unschlagbar - 19:1 lautet ihre Bilanz. »Sie ist eine starke Gegnerin, ohne richtige Schwäche. Sie gibt ihrer Kontrahentin nicht viel«, meinte Mary Joe Fernandez als Expertin des TV-Senders ESPN. Die frühere Weltklassespielerin hatte Kerber nach deren Viertelfinalerfolg gegen die zuvor in 19 Partien ungeschlagene Olympiasiegerin Serena Williams zum »Giganten-Killer« erklärt.
Kvitova hatte erst vor wenigen Tagen gegen Li das Turnier in Montreal für sich entschieden. Doch Kerber trat genauso unbekümmert auf wie tags zuvor gegen Williams. »Es war ein sehr, sehr hartes Match vom ersten Ballwechsel an. Aber ich habe mich gleich sehr gut gefühlt«, meinte sie. Als Kerber im zweiten Durchgang nach einem Break 2:1 führte, deutete vieles auf einen Zwei-Satz-Sieg hin. Doch Kvitova gab nie auf. »Du musst was tun und sie zu Fehlern zwingen«, meinte Kerber-Trainer Torben Beltz in einer Spielpause. Im entscheidenden Satz agierte Kerber konzentriert und verwandelte nach 1:54 Stunden ihren dritten Matchball.
Bei den Männern kam es erstmals in der Turniergeschichte zum Endspiel zwischen den beiden Weltbesten. Roger Federer und Novak Djokovic sorgten für ein Traumfinale am Sonntag. Der Weltranglisten-Erste Federer behauptete sich im Schweizer Duell gegen Landsmann Stanislas Wawrinka mit 7:6 (7:4), 6:3. Der Serbe Djokovic revanchierte sich mit 6:3, 6:2 gegen den Argentinier Juan Martin del Potro für das verlorene Bronzematch bei den Olympischen Spielen in London.
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