- Kultur
- Politisches Buch
DDR-Witze
Leseprobe
Erich Honecker will sich inkognito unter das Volk mischen. Er steigt in der Breiten Straße in ein Taxi. Der Taxifahrer dreht sich um, erstarrt, dann schüttelt er den Kopf: »Nee, diese Ähnlichkeit! Das ist sicher sehr unangenehm für Sie.«
Der Parteichef von Suhl berichtet im Dezember im Politbüro, dass es in seinem Bezirk keine Kohlen mehr gibt. »Und was macht die Bevölkerung da?«, erkundigt sich Honecker. »Sie friert.« »Es ist doch bemerkenswert«, sagt Honecker, »wie unsere Menschen sich immer wieder zu helfen wissen.«
Honecker hat sich den Arm gebrochen. Er wollte sich auf sein Volk stützen.
Honecker hat sich ein Bein gebrochen. Er ist in eine Versorgungslücke gefallen.
Nach den Olympischen Spielen erhält Honecker ein Telegramm von Breshnew: »Glückwunsch zum 1. Platz in der Länderwertung - Stop - zu den Goldmedaillen - Stop - im Fußball - Stop - im Volleyball - Stop - im Handball - Stop - Erdöl - Stop.«
Honecker lässt sich bei seinem Friseur in Wandlitz die Haare schneiden. Der plaudert munter, andauernd fällt das Wort Peres-troika. Irgendwann reicht es Honecker, er verbietet dem Friseur, das Wort auszusprechen. »Schade«, sagt der, »immer wenn ich Perestroika sage, sehen Ihnen so schön die Haare zu Berge.«
Honecker empfängt Katharina Witt. Sie bittet ihn, für einen Tag die Mauer zu öffnen. Da antwortet Honecker mit schelmisch erhobenem Zeigefinger: »Du, du - du möchtest wohl mit mir alleine sein.«
Aus »Es war einmal ein Generalsekretär. Honecker-Witze« (Eulenspiegel Verlag, 64 S., br., 4,95 €).
Wir behalten den Überblick!
Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!