DDR-Witze

Leseprobe

  • Lesedauer: 2 Min.

Erich Honecker will sich inkognito unter das Volk mischen. Er steigt in der Breiten Straße in ein Taxi. Der Taxifahrer dreht sich um, erstarrt, dann schüttelt er den Kopf: »Nee, diese Ähnlichkeit! Das ist sicher sehr unangenehm für Sie.«

Der Parteichef von Suhl berichtet im Dezember im Politbüro, dass es in seinem Bezirk keine Kohlen mehr gibt. »Und was macht die Bevölkerung da?«, erkundigt sich Honecker. »Sie friert.« »Es ist doch bemerkenswert«, sagt Honecker, »wie unsere Menschen sich immer wieder zu helfen wissen.«

Honecker hat sich den Arm gebrochen. Er wollte sich auf sein Volk stützen.

Honecker hat sich ein Bein gebrochen. Er ist in eine Versorgungslücke gefallen.

Nach den Olympischen Spielen erhält Honecker ein Telegramm von Breshnew: »Glückwunsch zum 1. Platz in der Länderwertung - Stop - zu den Goldmedaillen - Stop - im Fußball - Stop - im Volleyball - Stop - im Handball - Stop - Erdöl - Stop.«

Honecker lässt sich bei seinem Friseur in Wandlitz die Haare schneiden. Der plaudert munter, andauernd fällt das Wort Peres-troika. Irgendwann reicht es Honecker, er verbietet dem Friseur, das Wort auszusprechen. »Schade«, sagt der, »immer wenn ich Perestroika sage, sehen Ihnen so schön die Haare zu Berge.«

Honecker empfängt Katharina Witt. Sie bittet ihn, für einen Tag die Mauer zu öffnen. Da antwortet Honecker mit schelmisch erhobenem Zeigefinger: »Du, du - du möchtest wohl mit mir alleine sein.«

Aus »Es war einmal ein Generalsekretär. Honecker-Witze« (Eulenspiegel Verlag, 64 S., br., 4,95 €).

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