Werbung

Europa wächst zusammen

Kommentar von Jürgen Amendt

  • Lesedauer: 1 Min.

Deutschland profitiert von der Finanz- und Wirtschaftskrise in Europa. Beispiel gefällig? In München haben gestern acht Erzieherinnen aus Griechenland ihre Arbeit in Kindertagesstätten der Inneren Mission aufgenommen, eine Frau und ein Mann werden in den nächsten Tagen noch aus dem krisengeschüttelten Griechenland anreisen. Geschichte wiederholt sich: Waren es in den 1950er Jahren die - im übertragenen Sinne - Eltern und Großeltern der jetzigen jungen Generation aus Griechenland, die in Deutschland als sogenannte Gastarbeiter angeworben wurden, um den Arbeitskräftemangel des Wirtschaftswunderlandes BRD beheben zu helfen, sind es jetzt erneut von Arbeitslosigkeit betroffene Griechen, die gen Norden wandern. Nur, dass es diesmal keine ungelernten Arbeitskräfte sind, sondern Hochqualifizierte.

Dass Bayern dabei ins Interesse der Medienöffentlichkeit gerät, ist nicht ohne Ironie. Im Land von Laptop und Lederhose war man seit jeher stolz auf sein ausgezeichnetes Bildungssystem. Ja, anspruchsvoll sind Schule und Studium in Bayern fürwahr, nur eben auch sehr selektiv, mit der Folge, dass die Akademikerquote gering ist. Schon immer hat Bayern daher Hochqualifizierte aus dem »deutschen Ausland« geholt - in den Ingenieursbüros von Siemens in München hört man vielfach rheinischen und norddeutschen Dialekt. Jetzt kommt eben auch noch der griechische Zungenschlag dazu. Auch so kann Europa zusammenwachsen, den CSU-Tiraden gegen Europa zum Trotz.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.