Startpaket für junge Handwerker in Chimoio
Projekt des Weltfriedensdienstes in Moçambique
Peuerböck: Ganz sicher nicht. Aber der WFD kann dennoch mit einiger Genugtuung auf das Erreichte zurückblicken. Bislang haben bereits 150 Handwerker einen Abschluss in der Schule erworben und arbeiten nun in ihren Heimatgemeinden. Allerdings ist mit der Ausbildung das Ziel einer nachhaltigen Entwicklungshilfe noch lange nicht erreicht. Momentan befinden wir uns gewissermaßen in der »zweiten Phase«: Die Lehrerweiterbildung soll professionalisiert werden. Die Leute haben z.B. keine psycho-pädagogische Ausbildung. Wir investieren dann darin und statten die Lehrer auch mit didaktischen Materialien aus. Vor allem aber will der WFD den jungen Handwerkern, die sich nun in kleinen Kooperativen und als Kleinunternehmer bewähren sollen, Starthilfe zukommen lassen. Auch dafür waren die Spenden der ND-Leser äußerst wichtig.
Welche Hilfe ist das konkret?
Wenn die Schulabgänger das erste Mal auf eigenen Füßen stehen, haben sie in der Regel kein Werkzeug. Mit Unterstützung des WFD können sie sich dann eine kleine Werkstatt einrichten oder erhalten einige Gerätschaften zur Verfügung gestellt. Diese Hilfe ist immens wichtig: Mit technischen Verständnis und den entsprechenden Werkzeugen kann man in Moçambique viele der dringend benötigten Reparaturarbeiten durchführen - vor allem für die Landarbeit. Außerdem verbessert sich durch qualifizierte Arbeit die Einkommenssituation der Menschen, oft ganzer Familien.
Die Kampagne zielt direkt auf eine Verbesserung der Bildungschancen. Warum ist gerade dies so wichtig in Moçambique?
Bildung ermöglicht Qualifikation. Außerdem gehen ein ausgebildetes Handwerk und die Verbesserung der Lebensqualität Hand in Hand. Bildung ist gewissermaßen ein Hebel für die Entwicklungsdynamik eines Landes wie Moçambique. Das WFD-Projekt in Chimoio ist dabei im nationalen Kontext zu einer Modellschule geworden. Im Dezember vergangenen Jahres stand sie sogar im Mittelpunkt eines Erfahrungsaustausches von Berufsschullehrern und Direktoren aus allen Provinzen. Denn die berufliche Bildung steckt hier zu Lande noch in den Kinderschuhen. Außerdem fehlt es an einer Tradition bestimmter Gewerke: Was in Sachen Kunsthandwerk oder Holzverarbeitung weit entwickelt ist, braucht in den Bereichen Mechanik oder Elektrotechnik in Moçambique noch etwas Zeit - und Unterstützung.
Weltfriedensdienst, Hedemannstraße 14, 10969 Berlin, Tel. (030) 253990-0, www.weltfriedensdienst.de, Spendenkonto: 3147505 bei der Bank für Sozialwirtschaft BLZ 10020500, Stichwort: Chimoio
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