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Nachfolger einer Nazi-Organisation

  • Lesedauer: 2 Min.

Mit dem Stuttgarter Parteitag 1988 wurde die FAP dann faktisch zum regulären Nachfolger der verbotenen ANS/NA. Neuer Vorsitzender wurde Friedhelm Busse. Mit seiner Wahl ging die Spaltung der FAP in ihre letzte Phase, der Kühnen-Flügel wurde völlig isoliert, der Funktionär Michael Szwierczek trat mit sei-

nen Leuten aus und gründete die inzwischen ebenfalls verbotene „Nationale Offensive“

Busse ist eine der schillerndsten Figuren der deutschen Ultrarechten, mehrfach vorbestraft, u. a. wegen Vergehen gegen Sprengstoff- und Waffengesetze, Beihilfe zur Freiheitsberaubung, Begünstigung von Bankräubern und Tierquälerei. Vor dem FAP-Engagement war Busse in der Deutschen Reichspartei und in der NPD aktiv, die ihn aber ausschloß. Busses Eigenschöpfung, die „Volkssozialistische Bewegung Deutschlands/Partei der Arbeit“ wurde 1982 verboten. Busse hat nie einen Hehl aus seiner tiefen Verbundenheit mit dem Dritten Reich und seiner Führung gemacht. Während des „Rudolf-Heß-Marsches“ in Fulda verkündete er vor laufenden Kameras, für ihn sei Hitler der

größte Mann dieses Jahrhunderts. Busse führte die FAP mit straffer Hand und verschaffte ihr Zulauf besonders unter Hooligans und Skinheads. In den neuen Bundesländern waren Leipzig, Sachsen-Anhalt, Rostock, Berlin und Teile Brandenburgs Hochburgen. Die „Borussenfront“, rechtsextremer Fußballanhang unter FAP-Vize Siegfried Borchardt, vulgo „SS-Siggi“, terrorisierte die Dortmunder bis zum Stadionverbot.

Interessant ist, daß die (West)Berliner Behörden bis 1990 immer behaupteten, es hätte die FAP in der Stadt nicht gegeben. ND liegen interne Dokumente vor, die das eindeutig ins Reich der Legenden verweisen. Die FAP-Berlin wurde „im Herbst 1986 entsprechend dem Statut und dem Programm“ gegründet. Organisatorisch bestand sie aus „drei Gesellschaften“, deren Ziel die Errichtung eines „Großdeutschen Reiches“ mit Anschluß von Österreich, Südtirol, Elsaß-Lothringen und der ehemaligen deutschen Ostgebiete sein

sollte. Vorsitzender war Reinhard Golibersuch, der im November 1991 die Organisation des Neonaziaufmarsches in Halbe leitete.

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