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Schönen Gruß aus Restberlin

Spitzes zweier Karikaturisten im Haus Ungarn Von Almut Schröter

  • Lesedauer: 1 Min.

Da sieht man mal wieder, wie blamabel Berliner Befindlichkeiten sind. Leute starren sich durch den geöffneten Stacheldraht entsetzt an. »Der erste Anblick« wurde 1989 vom Ungarn György Brenner karikiert. Arbeiten des 1993 verstorbenen Künstlers sind zusammen mit denen des Westberliners Gerhard Seyfried bis 16. Februar im Haus Ungarn als »Berliner Utopien. Budapester Aussichten« in der Karl-Liebknecht-Straße 9 in Mitte zu sehen. Widmete sich Brenner auch ökologischen Themen, bleibt Seyfried bei der

Sache. Seine Ost-West-Achse mit halbfertiger Autobahn mitten in der Stadt ist Jahre alt, aber als zugespitztes Resultat der Fehlplanung gar nicht so von gestern. In Restberlin und Rostberlin nannte er die Stadtteile um, bleibt aber im Kiez der vom Osten umzingelten Weststadt. Seyfried sieht sich als Linker. Ungewohnt für den DDR-Geprüften ist er, weil er frech mit roten Heiligtümern umgeht. So schuf er ein Comic mit dem Text der Internationale. Nicht einmal vor dem Kommunistischen Manifest bremste er ab: »Proletarier aller Länder!« - I'sn Mann? Was gibt's Kumpel?« - »Vereinigt euch!« - »Gebongt! Klaro! Machen wir«.

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