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Israel begann Bau der Siedlung Har Homa

Lage in Ost-Jerusalem gefährlich zugespitzt Nahost

  • Lesedauer: 2 Min.

Jerusalem (Reuter/dpa/ND). Ungeachtet weltweiter Kritik hat Israel am Dienstag mit dem Bau der Siedlung Har Homa im arabischen Osten Jerusalems begonnen. Nach einer Sitzung mit Beratern gab Ministerpräsident Benjamin Netanyahu am Dienstag mittag endgültig grünes Licht für den Bau. In Har Homa sollen Wohnungen für mehr als 30 000 jüdische Israelis entstehen.

Vier große Planierraupen und Vermessungsexperten erreichten das Gelände am Nachmittag. Hunderte schwerbewaffnete israelische Soldaten und Polizisten sicherten das Gebiet, das zuvor zur Militärzone erklärt worden war

»Dies bedeutet die Zerstörung des Friedensprozesses«, sagte Abu Ala, Vorsitzender des Palästinenserparlaments, der das Baugelände besuchte. Auf einem wenige hundert Meter entfernten Grundstück hatte Faisal Husseini, der inoffi-

zielle PLO-Vertreter in Jerusalem, mit Dutzenden von Palästinensern Zelte aufgebaut und erklärt, von hier aus werde man den Protest koordinieren. Israelische Mitglieder von Friedensgruppen schlössen sich an. Auf Plakaten stand: »Zwei Hauptstädte, zwei Staaten, eine Zukunft«. Am Abend gerieten israelische Soldaten auf dem Baugelände mit steinewerfenden palästinensischen Jugendlichen aneinander

Bemühungen, die Krise durch ein Treffen zwischen Netanyahu und Palästinenserpräsident Yasser Arafat zu entschärfen, scheiterten in letzter Minute in der Nacht zum Dienstag. Die Palästinenser befürchteten, daß das Treffen als Zustimmung zum Bauprojekt hätte mißverstanden werden können. UNO-Generalsekretär Kofi Annan appellierte an alle Parteien, ihr Äußerstes zu tun, um eine allseits akzeptable Lösung zu finden.

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