Linke jetzt mit mehr als 75 000 Mitgliedern

Allein seit den Asyldebatten im Bundestag mehrere tausend Eintritte

Szene vom Wahlparteitag Mitte Januar in Berlin. Seitdem kamen mehr als 15 000 neue Mitglieder zur Linken.
Szene vom Wahlparteitag Mitte Januar in Berlin. Seitdem kamen mehr als 15 000 neue Mitglieder zur Linken.

Der Zustrom neuer Mitglieder zur Linkspartei hält ungebrochen an. Wie Linke-Bundesgeschäftsführer Janis Ehling auf nd-Anfrage mitteilte, hat die Partei mit Stand vom Mittwochvormittag 75 387 Mitglieder. Das sind so viele wie zuletzt im Jahr 2009. Erst vor wenigen Tagen hatte die Partei die Marke von 70 000 Mitgliedern überschritten. Allein in den letzten 24 Stunden wurden 2357 Eintrittserklärungen registriert, am Wochenende waren es mehr als 2500. Seit dem Außerordentlichen Parteitag Mitte Januar in Berlin sind mehr als 15 000 Genossen dazugekommen. Dem stehen pro Woche etwa 30 Austritte gegenüber.

Die Mitgliederentwicklung zeige »wie auch die Interaktionen in den sozialen Medien, dass viele nur darauf gewartet haben, sich bei einer linken Partei engagieren zu können, bei der man weiß, wofür sie steht«, sagte Ehling gegenüber »nd«. Die Linke mache aktiv Wahlkampf mit den Themen Mieten und Preise, »bei allen anderen Themen bleiben wir stabil«. Zudem sei Die Linke »eine Adresse für alle, die sich gegen den Rechtsruck und die drohende Merz-Politik engagieren wollen«. Mit Blick auf die innerparteilichen Auseinandersetzungen der letzten Jahre sagte Ehling, man habe das Gefühl, »dass wir wirklich einen Befreiungsschlag hinter uns haben. Überall in der Partei spürt man Aufbruchsstimmung.«

Die Linkspartei hatte bei ihrer Gründung im Jahr 2007, einer Fusion aus der PDS und der Wahlalternative für soziale Gerechtigkeit (WASG), etwas mehr als 70 000 Mitglieder. Die bisher höchste Zahl wurde nach Parteiangaben im Jahr 2009 mit mehr als 78 000 registriert. Später sank die Mitgliedschaft auf etwa 60 000 Genossen. Ende 2023, als sich die Gruppe um Sahra Wagenknecht abspaltete, waren es nur noch rund 50 000 Mitglieder.

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.