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Weill-Denkmal für Dessau

  • Joachim Lange
  • Lesedauer: 2 Min.

In Kurt Weills Geburtsstadt Dessau wurde in der vergangenen Woche das weltweit erste Denkmal für den Komponisten enthüllt. Bernd Göbel schuf die sitzende Figur, die nun gemeinsam mit dem vom Platz am Rathaus hierher versetzten Bertolt-Brecht-Denkmal des halleschen Bildhauers, ein sinnreiches Ensemble bildet. Auf dem Lidice-Platz im Norden der Stadt laufen nicht nur nach Brecht und Weill benannte Straßen zusammen, die so unterschiedlichen Künstler sind nunmehr hier in einer spannungsvoll freundlichen Distanz vereint. In der Mitte zwischen ihnen eine Bronzekugel mit der mehrsprachigen Aufschrift Dreigroschenoper Die kleine aber rührige Kurt-Weill-Gesellschaft hatte zuvor im Feininger Haus das Programm für das sechste Kurt Weill Fest vorgestellt.

Den inhaltlichen Schwerpunkt des Programms bilden die zwanziger Jahre, die

zugleich eine der produktivsten Lebensphasen des Komponisten waren. Vom 27 Februar bis 8. März 1998 sind zahlreiche Konzerte, Theaterproduktionen, Ausstellungen und Filme der Wiederentdeckung und Pflege seines künstlerischen Schaffens gewidmet. So wird Angelica Domröse zur Eröffnung des Festivals »Happy End« inszenieren. Mit dieser Komödie sollte der Erfolg der Dreigroschenoper von 1928 im darauffolgenden Jahr wiederholt werden. Aber auch dieser, noch nach 70 Jahren in den Repertoires erfolgreichste Hit des Duos Brecht/Weill, wird in der Inszenierung von Kurt Veth Premiere haben. Wiederholt werden die Silbersee-Produktion des Dessauer Schauspieldirektors Helmut Straßburger und die im letzten Jahr als Tanzstück von Arila Siegert choreographierte Kantate »Der neue Orpheus« nun in einer Orchesterfassung im Rahmen einer grö-ßeren Ballettproduktion. Im Rahmen der Nachwuchsförderung wird Gisela May als Hommage für Lotte Lenya einen Meisterkurs geben.

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