Wenigstens ein gutes Klubprogramm
JVC Jazz Festival vom 16. bis 19. Oktober Von Hansdieter Grünfeld
Knapp drei Wochen vor dem JazzFest präsentiert sich das JVC Jazz Festival des gleichnamigen Stereogeräte-Herstellers vom 16. bis 19 10. in Berlin und konnte durch Zusammenarbeit mit »concert concept« Rahmenkonzerte an den Spielorten Columbia-Halle, Tempodrom und Philharmonie festmachen. Große Stars wie Wynton Marsalis oder Stevie Wonder, durch Flüsterpropaganda vorab angekündigt, werden nicht auftreten. So konnte der aalglatte US-Jazzmusiker-Agent George Wein leicht vor der spärlich angetretenen Journalistenschar erklären, daß das JVC-Konzert-Paket sich nicht als
Konkurrenz-, sondern als Ergänzungsangebot zu Europas beständigster und bekanntester alljährlicher Berliner Jazzveranstaltungsreihe versteht.
Tatsächlich ergänzt das Konzertangebot das JazzFest '98 nicht, sondern spult an seinen Rahmenveranstaltungsorten lediglich ein überwiegend bekanntes US-Mainstream-Programm ab, in dem der schwarze Bluesmusiker Cootie Stark und der weiße Rhytm'n'Blues-Interpret Jonny Lang für den Eröffnungsabend herhalten. Die »Jungschen« können das Tanzbein schwingen. Da bleibt die Columbia-Halle ohne Stühle. Sitzgelegenheiten gibt es hier am zweiten Abend für die ruhigeren Konzertbesucher der Michael Breckerund Danilo Perez-Auftritte. Altersunab-
hängige! Standfestigkeit setzt der Besuch des Electric-Jazz-Abends im Tempodrom voraus, bei dem das Joe Zawinul Syndicate nicht fehlt. Den Ausklang der Rahmenko:iizerte besorgt die Mingus Big Band im der Philharmonie, die seit 1992 keine Ii«estivalformation mehr auf ihren Brettern erlebte.
Das viel erfreulichere Klubprogramm des JV'iC-Paketes ist treffsicher in Berlins bestens Musikladen, dem Quasimodo in der Ksuntstraße, deponiert. Es beginnt bereits heute mit dem Auftritt des großartigen Klarinettisten Don Byron, auch bereits beim JazzFest schon vorgestellt. Aber Schluß ist dort auch am 19 10. mit einem Konzert des Jobim-Morelenbaum Quintetts. Auf die Eintrittspreise von 38 Mark in Columbia-Halle und Tempodrom und 2:3 bis 58 Mark in der Philharmonie komnmen noch je Karte bis zu 20 Prozent Vorvorkaufsgebühr. Verbindliche Abendkasse mpreise konnte Rosemarie Dittert von >> concert coneept« auf Anfrage noch nicht nennen.
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