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Deutschland jetzt Basis für Bombenterror

Tornado-Starts vom niederrheinischen Brüggen/Rußland verurteilt »barbarische Luftangriffe« auf Jugoslawien NATO-Krieq

  • Lesedauer: 2 Min.

Erstmals haben jetzt NATO-Kriegsflugzeuge von deutschem Boden aus Angriffe gegen Jugoslawien geflogen.

Berlin/Brüssel/Belgrad (Reuters/dpa/ ADN/epd/ND). Daran waren am Sonntag und Montag sechs britische Tornados und drei britische Tankflugzeuge beteiligt, hieß es vom niederrheinischen Fliegerhorst Brüggen. Zugleich wurde bekannt, daß Bonn zwei weitere Tornado-Kampfflugzeuge in den Krieg gegen Jugoslawien schickt.

In der Nacht zu Montag hatte der Kriegspakt erneut Luftüberfälle auch auf Belgrad verübt. Serbische Medien berichteten, in der Nähe des internationalen Flughafens habe es Explosionen gegeben. Bereits in den beiden Nächten zuvor hatte

die NATO Belgrad beschossen. An den Terrorbombardements waren auch deutsche Tornados beteiligt. Mehr als elf Marschflugkörper bei den Angriffen hätten zivile Objekte getroffen, es gebe viele Opfer, meldete das serbische Fernsehen.

Die USA kündigten die Verlegung von 24 Kampfhubschraubern des Typs AH-64 »Apache« nach Albanien an. Der NATO-Rat beauftragte Generalsekretär Javier Solana, mit der Regierung in Tirana über den Einsatz der Helikopter von albanischem Territorium aus zu verhandeln.

Rußlands Verteidigungsminister Igor Sergejew wertete die geplante Verlegung von USA-Kampfhubschraubern als Vorbereitung für einen Bodenkrieg. Ministerpräsident Jewgeni Primakow erklärte, die »barbarischen Luftangriffe der NATO« würden die gesamte Region destabilisieren.

Seit Beginn der NATO-Aggression gegen Jugoslawien sind nach Schätzungen des UNO-Flüchtlingshilfswerks bislang rund 400 000 Menschen nach Albanien, Mazedonien und Montenegro sowie nach Bosnien und in die Türkei geströmt. Kriegsteilnehmer Deutschland schickte über die Ostertage 18 Hilfsflüge auf den Balkan. Die EU wird voraussichtlich zunächst 100 000 Flüchtlinge aus dem Kosovo aufnehmen. Die EU-Innenminister wollen am Mittwoch über die Verteilung beraten. Wie es hieß, würden in Deutschland zunächst 10 000 Kosovo-Albaner Aufnahme finden.

Unterdessen rief die jugoslawische Regierung die Kosovo-Albaner auf, »den gemeinsamen Staat« nicht zu verlassen. »Mit dem Stopp der NATO-Aggression werden die Bedingungen für eine allumfassende politische Lösung für Kosovo ge-

schaffen werden«, hieß es in der Regierungserklärung in Belgrad.

Die neugebildete »Exilregierung« der Kosovo-Albaner ersuchte hingegen die NATO, für den Kampf gegen serbische Einheiten Waffen bereitzustellen oder Bodentruppen zu entsenden. Die »Regierung« war am Wochenende als Koalition der Freischärlertruppe UCK, der Demokratischen Liga von Kosovo von Ibrahim Rugova, der Vereinten Demokratischen Bewegung von Rexheb Quosja und kleineren Parteien vorgestellt worden.

Die drei in Jugoslawien gefangengehaltenen USA-Soldaten sollen nicht vor ein Militärgericht. Sie kämen frei, sobald die NATO-Luftangriffe aufhörten, hieß es.

Auf Feiern zum 50. Jahrestag der NATO am Sonntag hatte die Allianz angesichts des von ihr angezettelten Balkankriegs verzichtet. Kommentar Seite 4

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