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Herausforderer
Christian Ude will mit der SPD die CSU-Vorherrschaft in Bayern brechen
Seit Jahren hat die SPD versucht, Christian Ude zu überreden, für das Amt des bayerischen Ministerpräsidenten zu kandidieren. Im letzten Jahr hat der populäre Münchner Oberbürgermeister endlich zugesagt, für die Landtagswahl im Herbst kommenden Jahres anzutreten. Die Kür erfolgte am Sonntag auf einem Landesparteitag in Nürnberg. Udes Chancen stehen im Duell mit CSU-Amtsinhaber Horst Seehofer zwar nicht sonderlich gut, aber der Sozialdemokrat hat auch nichts zu verlieren. Viel schlechter als Franz Maget bei der letzten Landtagswahl 2008 wird er wohl kaum abschneiden. Damals erreichten die Sozialdemokraten gerade einmal 18,6 Prozent der Stimmen. Und sollte es Ude nicht gelingen, die CSU in einem möglichen Dreierbündnis mit Freien Wählern und Grünen zu besiegen, könnte er bald seinen Ruhestand genießen. Der Rechtsanwalt wird an diesem Freitag 65 Jahre alt.
Zehn Jahre jünger ist die anhaltende Dominanz der CSU im Freistaat. Seitdem stellt sie ohne Unterbrechung den Regierungschef. Laut Umfragen könnten die Konservativen 2013 die absolute Mehrheit erhalten. Ude konnte sich bei den überzeugenden Wahlsiegen in der Landeshauptstadt während seiner 19-jährigen Amtszeit als Oberbürgermeister auf eine traditionell breite Schicht von SPD-Wählern stützen. In den konservativ geprägten ländlichen Regionen Bayerns hat es der gebürtige Münchner viel schwerer, mit seinem bildungsbürgerlichen Habitus anzukommen. Eine offene Frage ist, inwieweit sich die Wähler von Fernsehduellen beeinflussen lassen. Dabei dürfte der schlagfertige Ude, der zuweilen als Kabarettist auftritt, eine bessere Figur abgeben als der hölzerne Seehofer. Inhaltlich punkten will der Präsident des Deutschen Städtetages vor allem im sozialen Bereich. Er fordert die Abschaffung der Residenzpflicht für Asylbewerber und der Pflicht zur Unterbringung in Gemeinschaftsunterkünften sowie Geld statt Essenspakete. In der Bildungspolitik sollen Gemeinschaftsschulen entstehen und die Studiengebühren zurückgenommen werden. Zudem will Ude kommunale Energieversorger stärken.
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