Königliche Vorstellung in der Champions League
Borussia Dortmunds 2:1 gegen Real Madrid bringt Platz eins in der Meistergruppe D
Marcel Schmelzer hatte die Ehrenrunde gerade beendet. Von den Rängen schallte noch immer ohrenbetäubend »Oh, wie ist das schön!« durch die Arena, als er versuchte, sein Gänsehautgefühl in Worte zu fassen. »Es ist ein wahnsinnig schöner Tag. Ein Kindheitstraum ist in Erfüllung gegangen. Wenn man zu Hause Real Madrid schlägt und dann auch noch das Siegtor macht. Ich kann bestimmt heute Nacht nicht schlafen«, berichtete der Nationalverteidiger.
Mit seinem Treffer in der 64. Minute zum 2:1 (1:1) hatte der 24-Jährige die Chancen auf den Sprung des deutschen Meisters ins Achtelfinale der Champions League schlagartig erhöht und mit seinem Schuss von der Strafraumgrenze ganz Dortmund in einen Freudentaumel gestürzt.
»Alle haben gearbeitet wie Stiere. Sollte irgendwann jemand anfangen, am Charakter dieser Mannschaft zu zweifeln, würde er sofort meinen Respekt verlieren«, ergänzte Klopp. BVB-Boss Hans-Joachim Watzke schwärmte derweil von einer »unfassbaren Willensleistung« der Mannschaft, die im Spiel 124 km zurückgelegt hatte und damit 10 km mehr als die Königlichen. Es war sicherlich ein Sieg von Leidenschaft und Disziplin gegen fußballerische Kunst.
Mats Hummels genoss die Wiedergutmachung für die Heimpleite im Derby am vergangenen Samstag gegen Schalke 04 (1:2) in vollen Zügen. »Es wird schwierig, das zu übertreffen - ein Sieg gegen eine der besten Mannschaften der Welt«, so der Nationalspieler. Doch sein Trainer Jürgen Klopp warnte trotz der sieben Punkten und Tabellenplatz eins nach drei Gruppenspielen: »Diese Gruppe war, ist und bleibt verdammt schwer.«. Spielen in ihr doch vier amtierende Meister gegeneinander
Die Vorstellung seiner Borussia, die durch Robert Lewandowski (36.) in Führung gegangen war, bevor Cristiano Ronaldo (38.) zum Ausgleich traf, macht Hoffnung auf das Weiterkommen: »Wir waren mutiger und haben weniger Fehler gemacht. Insofern sind wir einen großen Schritt weiter«, sagte Klopp beim Vergleich mit dem kläglichen Vorrunden-Aus im vergangenen Jahr.
Lob erhielt der BVB-Coach von seinem Kollegen José Mourinho. »Er ist allein zweimal Meister geworden. Das sind Ergebnisse, die einen guten Trainer ausmachen«, betonte der Portugiese, der die schwarze Serie Reals auf deutschem Boden auch nicht beenden konnte: Von 24 Spielen verlor Real 17 und konnte nur einmal im September 2000 in Leverkusen, gewinnen.
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