Phänomenal im Schnee

Aue spielt VfL Bochum beim 6:1 an die Wand

  • Tina Hofmann, dpa
  • Lesedauer: 2 Min.
Mit sieben Punkten aus drei Spielen und einem Torfestival gegen Bochum im Rücken muss Aue nun am Dienstag zum DFB-Pokal nach Mainz. Im »Bonusspiel« wollen sich die Erzgebirger zumindest nicht verstecken.

Sonne, angenehme Temperaturen und ein saftiges Grün sind fußballerische Idealbedingungen. Jedoch nicht in Aue: Im Erzgebirge lacht das Herz des Zweitligisten bei Schnee, Eis und Minusgraden erst so richtig. Deshalb wäre es dem Team von Trainer Karsten Baumann am liebsten, wenn der Wintereinbruch noch bis Dienstag anhalten könnte. In der zweiten Runde des DFB-Pokals muss der FC Erzgebirge bei Bundesligist FSV Mainz 05 antreten. »Wenn es nicht schneit, wird es schwer für uns«, ahnt Baumann.

Während der Coach bei der Auslosung noch mächtig geschockt schien (»Wenn es um Punkte gehen würde, könnten wir sie gleich mit der Post schicken.«), will seine Mannschaft nun zumindest versuchen, das Unmögliche möglich zu machen. »Wir haben mit dem Sieg gegen Frankfurt gezeigt, dass wir auch einen Bundesligisten schlagen können. Mainz ist zwar auswärts, aber mit dieser Leistung im Rücken muss uns nicht Angst und Bange werden«, sagte Torhüter Martin Männel.

Mit »dieser Leistung« meinte er nicht den Erstrundenerfolg gegen die Eintracht, sondern den eindrucksvollen 6:1-Sieg am Sonnabend in der Liga gegen den VfL Bochum. In einem unglaublichen Spiel, das bei Schneetreiben und Minusgraden im Erzgebirge vor 6500 Zuschauern ausgetragen wurde, spielten die Gastgeber den Gegner an die Wand. Fabian Müller hatte Aue nach sieben Minuten mit 1:0 in Führung gebracht, dabei hatte Männel zwei Minuten zuvor schon den Nachschuss eines am Pfosten gelandeten Foulelfmeters von Zlatko Dedic gehalten. Ronny König und Jan Hochscheidt erhöhten auf 2:0 (9.) und 3:0 (10.) - die schnellste 3:0-Führung in der zweiten Liga seit zehn Jahren.

Wieder Hochscheidt (46.) und König (49.) sowie Thomas Paulus (59.) erhöhten auf 6:0, ehe Paulus das siebte Tor erzielte - allerdings in die falschen Maschen (6:1/89.). »Das Ergebnis an sich ist phänomenal, und so wie das Spiel gestartet ist, hat damit keiner gerechnet. Es war ein direkter Konkurrent und wichtig, dass wir da etwas Luft dazwischen bekommen haben. Und dass wir heute auch mal etwas für das Torverhältnis tun konnten, ist toll, denn das kenne ich aus den vergangenen zweieinhalb Jahren Aue noch nicht«, sagte Männel begeistert.

Aue verschaffte sich mit dem Sieg etwas Luft im Abstiegskampf und kann nun auf zwölf Punkte aus elf Spielen schauen. Seit drei Partien sind die »Veilchen« unbesiegt. In Mainz wollen sie an die guten Leistungen anknüpfen und an der Sensation schnuppern.

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