Sagt Zschäpe nun doch aus?

Angeblich unzufrieden mit Anwaltsrat

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin (nd-Heilig). Die mutmaßliche Neonazi-Terroristin Beate Zschäpe ist aussagebereit, berichtet die »Bild«-Zeitung. Das Blatt beruft sich auf ein zwölfseitiges Gesprächsprotokoll. Das wurde von Beamten des Bundeskriminalamtes (BKA) gefertigt. Die Polizisten geben darin das Gespräch bei einem Gefangenentransport am 25. Juni wieder. Es soll über acht Stunden gedauert haben. Zschäpe wurde angeblich von Köln nach Gera verlegt, damit ihre Mutter und Großmutter sie leichter besuchen konnten.

Bereits nachdem sie sich am 8. November 2011 der Polizei gestellt hatte, erklärte sich die mutmaßliche Angehörige des »Nationalsozialistischen Untergrundes« (NSU) bekanntermaßen zur Aussage bereit, schwieg dann aber. Das geschah offenbar auf Anraten ihrer Anwälte. In dem Gespräch mit den BKA-Bewachern soll die 37-Jährige einen Wechsel ihrer Rechtsbeistände erwogen haben. Offenbar tat sie es nicht, denn die drei Juristen aus Köln, Koblenz und Berlin hatten nach der jüngst erfolgten Anklageerhebung gegenüber der »Süddeutschen Zeitung« mitgeteilt, ihre Mandantin wolle auch vor Gericht nicht aussagen. Sie seien sich mit der Mandantin einig, dass sie keine Angaben zur Sache machen werde.

Laut Anklage wird Zschäpe unter anderem vorgeworfen, in Nürnberg, Zwickau und in anderen Orten »durch 27 rechtlich selbstständige Handlungen gemeinschaftlich mit den am 4. November 2011 verstorbenen Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos handelnd in zehn Fällen heimtückisch und aus niedrigen Beweggründen einen Menschen getötet zu haben«. Auch die Beteiligung an zwei Sprengstoffanschlägen wird aufgelistet. Mit Zschäpe angeklagt sind vier mutmaßliche Unterstützer der NSU-Zelle.

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